14 (A. 29)
P. Lenai'd:
Spuren von Elektrolyten, welche als unbekannte Verunreinigungen
in dielektrischen Flüssigkeiten vorhanden sein können, den Wasser-
falleffekt dieser Flüssigkeiten wesentlich verändern, ja sogar im
Zeichen umkehren können. Der Effekt erscheint dann in schwer
kontrollierbarer Weise schwankend. Dies ist in der Tat in vielen
Fällen beobachtet worden^). Die Herren A. CoEHN und MozER
haben zuerst festgestellt, daß diese Schwankungen des Effekts in
allen Fällen durch Destillation der Flüssigkeit beseitigt werden
können. Dies beweist, daß nichtflüchtige Verunreinigungen wirk-
sam waren, was in der Tat mit der Annahme von Ionen überein-
stimmt, welche wegen ihrer komplexen Natur nicht flüchtig sind.
Vermutlich ist die hiernach als sehr häufig anzunehmende Gegen-
wart von Ionenspuren in den verschiedensten dielektrischen
Flüssigkeiten durch gleichzeitiges Vorhandensein schwer auszu-
schließender Spuren dissoziierbarer Stoffe und geringer Wasser-
mengen bedingt.
Zum Vergleiche verschiedener Elektrolyten bietet
die Höhe der Umkehrkonzentration ein bequemes Mittel; sie muß
dazu natürlich unter gut reproduzierbaren Verhältnissen der Ober-
flächenzerreißung ermittelt sein. Geeignete Versuche hierzu sind
von den Herren CoEHN und MozER durchgeführt worden; außer-
dem können Daten von Herrn CHRISTIANSEN benutzt werden.
Es ist nach unserer Theorie zu erwarten, daß es in erster Linie
auf die Größen der Kationen ankommen wird. Kleinere Kationen
müssen sich (nach Gl. 13a) näher an der Oberfläche häufen als grö-
ßere; die Umkehr, d. i. das Mitabreißen der Kationen, muß dann
also bei den kleineren Kationen leichter erfolgen, die Umkehr-
konzentration muß also mit der Kationengröße steigen. Von der
Anionengröße kann sie nicht viel beeinflußt werden, da für die
Anionen, welche gegen das Innere gezogen werden, nicht viel Spiel-
raum zu verschieden tiefer Lagerung übrig bleibt, indem sie an
das untere Ende der elektrischen Doppelschicht gelangen (vgl.
die Daten über die Lagen der einzelnen Schichten w. u.).
Alles dieses findet sich gut bestätigt in der folgenden Zusammen-
stellung aus den Zahlen der Herren CHRISTIANSEN, sowie CoEHN
und MozER, wobei statt der Größen der Ionen deren Wanderungs-
Zuerst an dem Beispiel des Alkohols; 1. c. Ann. d. Phys. 1892; vgl.
auch mehrere Versuchsreihen von Herrn CHRISTIAN SEN (1. c.), deren weitere
Verfolgung nun erhöhtes Interesse bieten würde.
P. Lenai'd:
Spuren von Elektrolyten, welche als unbekannte Verunreinigungen
in dielektrischen Flüssigkeiten vorhanden sein können, den Wasser-
falleffekt dieser Flüssigkeiten wesentlich verändern, ja sogar im
Zeichen umkehren können. Der Effekt erscheint dann in schwer
kontrollierbarer Weise schwankend. Dies ist in der Tat in vielen
Fällen beobachtet worden^). Die Herren A. CoEHN und MozER
haben zuerst festgestellt, daß diese Schwankungen des Effekts in
allen Fällen durch Destillation der Flüssigkeit beseitigt werden
können. Dies beweist, daß nichtflüchtige Verunreinigungen wirk-
sam waren, was in der Tat mit der Annahme von Ionen überein-
stimmt, welche wegen ihrer komplexen Natur nicht flüchtig sind.
Vermutlich ist die hiernach als sehr häufig anzunehmende Gegen-
wart von Ionenspuren in den verschiedensten dielektrischen
Flüssigkeiten durch gleichzeitiges Vorhandensein schwer auszu-
schließender Spuren dissoziierbarer Stoffe und geringer Wasser-
mengen bedingt.
Zum Vergleiche verschiedener Elektrolyten bietet
die Höhe der Umkehrkonzentration ein bequemes Mittel; sie muß
dazu natürlich unter gut reproduzierbaren Verhältnissen der Ober-
flächenzerreißung ermittelt sein. Geeignete Versuche hierzu sind
von den Herren CoEHN und MozER durchgeführt worden; außer-
dem können Daten von Herrn CHRISTIANSEN benutzt werden.
Es ist nach unserer Theorie zu erwarten, daß es in erster Linie
auf die Größen der Kationen ankommen wird. Kleinere Kationen
müssen sich (nach Gl. 13a) näher an der Oberfläche häufen als grö-
ßere; die Umkehr, d. i. das Mitabreißen der Kationen, muß dann
also bei den kleineren Kationen leichter erfolgen, die Umkehr-
konzentration muß also mit der Kationengröße steigen. Von der
Anionengröße kann sie nicht viel beeinflußt werden, da für die
Anionen, welche gegen das Innere gezogen werden, nicht viel Spiel-
raum zu verschieden tiefer Lagerung übrig bleibt, indem sie an
das untere Ende der elektrischen Doppelschicht gelangen (vgl.
die Daten über die Lagen der einzelnen Schichten w. u.).
Alles dieses findet sich gut bestätigt in der folgenden Zusammen-
stellung aus den Zahlen der Herren CHRISTIANSEN, sowie CoEHN
und MozER, wobei statt der Größen der Ionen deren Wanderungs-
Zuerst an dem Beispiel des Alkohols; 1. c. Ann. d. Phys. 1892; vgl.
auch mehrere Versuchsreihen von Herrn CHRISTIAN SEN (1. c.), deren weitere
Verfolgung nun erhöhtes Interesse bieten würde.