Probleme komplexer Moleküle III.
(A. 29) 25
gar nicht flüchtig ist, ist dementsprechend bei diesen Konzentra-
tionen nur Erhöhung der Oberflächenspannung vorhanden. Be-
kannt ist auch die starke Erniedrigung der Oberflächenspannung
durch so flüchtige Stoffe, wie Kampfer, Äther.
c) Wasserfalleffekt. — Da nach unserer Auffassung geringe
Molekularkräfte (Oberflächenspannungen) mit geringer Dielektri-
zitätskonstante zusammenfallen (vgl. den Schluß des Kap. VI),
so besteht die äußerste Schicht der (wässerigen) Lösungen flüch-
tiger Stoffe aus einer Molekülsorte von geringerer Dielektrizitäts-
konstante; sie wird daher (nach Herrn CoEHNs Satz, Kap. VI)
negativ geladen sein gegenüber der nach innen zunächst folgenden
Schicht des fast reinen Lösungsmittels, welche letztere Schicht
aber an sich schon negativ ist gegenüber dem weiteren Innern
der Flüssigkeit (vgl. A). Dies bedeutet eine Erhöhung der nega-
tiven Oberflächenladung durch den gelösten, flüchtigen Stoff,
also eine EermeArnTig' der negn^Aen Früher de^ IEu^er/nde//eA;^e.s-,
d. i. eine Erhöhung des Wasserfalleffektes (insofern derselbe bei
Nichtelektrolyten überhaupt nur negative Träger liefert).
Auch dies entspricht vollkommen den Beobachtungen. Die
Herren CoEHN und MozER teilen z. B. mit, daß der Wasserfall-
effekt bei Wasser durch Zusatz geringer Mengen von Phenol,
Alkohol, Äther, Aceton bedeutend erhöht wird (nichtflüchtige
Substanzen erhöhen ihn nicht; vgl. D) ^).
Ist der flüchtige Stoff Elektrolyt, so tritt die gegenteilige
Wirkung der Kationen hinzu, welche positive Träger liefern
(vgl. B); es ist dann der Einfluß der äußersten Schicht der nicht-
komplexen Moleküle am deutlichsten in einer ArAd/nmg der
oder, wenn nur wenig Ionen vorhanden
sind, im Fehlen der Umkehr zu bemerken^). Letzteres ist z. B.
CoEHN und MozER 1. c. S. 1069, 1070. Man bemerkt, daß der Schlüssel
zum Verständnis dieser und der vielen verwandten Erscheinungen, welcher bis-
her fehlte, in der veränderten Theorie des Wasserfalleffektes und in unseren
Sätzen über die komplexen Moleküle liegt, und eben in der Mannigfaltigkeit
der vorhandenen Zusammenhänge mit der Erfahrung sehen wir wesentliche
Stützen der Theorie, der erwähnten Sätze und der benutzten Grundannahmen.
46) Man sieht aus dieser Beeinflussung des Umkehrpunktes auch, daß
bei exakten Untersuchungen über den Wasserfalleffekt nicht nur auf Spuren
dissoziierbarer Stoffe (vgl. die entsprechende Bemerkung in B), sondern auch
auf flüchtige Stoffe irgend welcher Art zu achten ist, welche als Verunreini-
gungen vorhanden sein könnten; vorheriges Auskochen der Lösungen könnte
dagegen Schutz bieten.
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gar nicht flüchtig ist, ist dementsprechend bei diesen Konzentra-
tionen nur Erhöhung der Oberflächenspannung vorhanden. Be-
kannt ist auch die starke Erniedrigung der Oberflächenspannung
durch so flüchtige Stoffe, wie Kampfer, Äther.
c) Wasserfalleffekt. — Da nach unserer Auffassung geringe
Molekularkräfte (Oberflächenspannungen) mit geringer Dielektri-
zitätskonstante zusammenfallen (vgl. den Schluß des Kap. VI),
so besteht die äußerste Schicht der (wässerigen) Lösungen flüch-
tiger Stoffe aus einer Molekülsorte von geringerer Dielektrizitäts-
konstante; sie wird daher (nach Herrn CoEHNs Satz, Kap. VI)
negativ geladen sein gegenüber der nach innen zunächst folgenden
Schicht des fast reinen Lösungsmittels, welche letztere Schicht
aber an sich schon negativ ist gegenüber dem weiteren Innern
der Flüssigkeit (vgl. A). Dies bedeutet eine Erhöhung der nega-
tiven Oberflächenladung durch den gelösten, flüchtigen Stoff,
also eine EermeArnTig' der negn^Aen Früher de^ IEu^er/nde//eA;^e.s-,
d. i. eine Erhöhung des Wasserfalleffektes (insofern derselbe bei
Nichtelektrolyten überhaupt nur negative Träger liefert).
Auch dies entspricht vollkommen den Beobachtungen. Die
Herren CoEHN und MozER teilen z. B. mit, daß der Wasserfall-
effekt bei Wasser durch Zusatz geringer Mengen von Phenol,
Alkohol, Äther, Aceton bedeutend erhöht wird (nichtflüchtige
Substanzen erhöhen ihn nicht; vgl. D) ^).
Ist der flüchtige Stoff Elektrolyt, so tritt die gegenteilige
Wirkung der Kationen hinzu, welche positive Träger liefern
(vgl. B); es ist dann der Einfluß der äußersten Schicht der nicht-
komplexen Moleküle am deutlichsten in einer ArAd/nmg der
oder, wenn nur wenig Ionen vorhanden
sind, im Fehlen der Umkehr zu bemerken^). Letzteres ist z. B.
CoEHN und MozER 1. c. S. 1069, 1070. Man bemerkt, daß der Schlüssel
zum Verständnis dieser und der vielen verwandten Erscheinungen, welcher bis-
her fehlte, in der veränderten Theorie des Wasserfalleffektes und in unseren
Sätzen über die komplexen Moleküle liegt, und eben in der Mannigfaltigkeit
der vorhandenen Zusammenhänge mit der Erfahrung sehen wir wesentliche
Stützen der Theorie, der erwähnten Sätze und der benutzten Grundannahmen.
46) Man sieht aus dieser Beeinflussung des Umkehrpunktes auch, daß
bei exakten Untersuchungen über den Wasserfalleffekt nicht nur auf Spuren
dissoziierbarer Stoffe (vgl. die entsprechende Bemerkung in B), sondern auch
auf flüchtige Stoffe irgend welcher Art zu achten ist, welche als Verunreini-
gungen vorhanden sein könnten; vorheriges Auskochen der Lösungen könnte
dagegen Schutz bieten.