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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 29. Abhandlung): Probleme komplexer Moleküle, 3: Oberflächenbeschaffenheit der Flüssigkeiten; Sitz elektrostatischer Ladung; Dampfkondensation — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37452#0029
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Probleme komplexer Moleküle 111.

(A. 29) 29

J


dx 15b)

o

ist.

Hiernach ergibt sich über die Verteilung der Ladung in der
Oberflächenschicht das Folgende:
1. Die Volumendichte der Ladungsträger an der Oberfläche
selbst (x=0) ist

e -Vm-KT)
r. T e Po

2. Von der Oberfläche (x=0) nach dem Inneren zu steigt die
Volumendichte der Träger, also auch die der elektrischen Ladung
nach Gl. 15 a erst sehr langsam, dann plötzlich schnell an,
erreicht in gewisser Tiefe X ein Maximum und fällt dann allmäh-
lich (bis x= co) zu Null herab. Die Hauptmenge der elektrischen
Ladung findet sich also durchaus nicht an der Oberfläche selbst,
sondern tiefer im Innern der Flüssigkeit.
3. Für die Tiefe X der maximalen Ladungsdichte ergibt sich
(aus ög.x/öx = 0) die Gleichung:


16)

Zur selben Gleichung kommt man auch, wenn man vom Ein-
fluß der Wärmebewegung (Diffusion) ganz absieht und die Ladungs-
träger dort sucht, wo die nach innen gerichtete Molekularkraft
(Gl. 7) gleich ist der nach außen gerichteten elektrischen Kraft (cp).
Der so bestimmte Ort der maximalen Ladungsdichte wird dem-
nach durch die Wärmebewegung nicht verschoben, sondern nur
verwaschen, indem statt der scharf begrenzten Ebene in der Tiefe
X das vorbeschriebene breite Maximum in dieser Tiefe als Sitz
der Ladung erscheint.
4. Die mittlere Ladungsdichte in der Oberflächenschicht von
der Dicke S, auf welche es für die Dampfspannung ankommt, ist
mit Benutzung von Gl. 11a angenähert (x=S/2)^)

0 v —<pS/2po

17)


53) Es gilt hier wieder das in Teil II, Note 16 Gesagte.
 
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