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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 29. Abhandlung): Probleme komplexer Moleküle, 3: Oberflächenbeschaffenheit der Flüssigkeiten; Sitz elektrostatischer Ladung; Dampfkondensation — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37452#0058
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58 (A. 29)

P. Lenard:

Partikel sich verhalten. Aerzte Azt^ezi, wezm ^A MiteAA^'AcA
AA Cbd/A cozi zm/' wezifgezt TfoAAAAzi. 'ShnA ^A cAAi!rAcA
ge^Aezi (wobei fast immer nur ein Elementarquant als negative
oder positive Ladung in Betracht kommt), A% dm ZiM%7%7?2.e7i-
^gernzig gröA^r; der Radius beträgt dann 7 bis 11.10*3 cm in ge-
wöhnlichen Gasen und in Wasserdämpfen; er kann aber bei anderen
Dämpfen, welche größere Moleküle haben, auch darüber hinausgehen.
Was die stoffliche Beschaffenheit der Kerne an-
langt, so ist es nach unseren gegenwärtigen Resultaten und nach
allem sonst bisher Bekanntem außerordentlich wahrscheinlich ge-
worden, daß sie Zusammenlagerungen einer ihrer Größe entspre-
chenden Anzahl von Molekülen des Gases bezw. vorhandener Dämpfe
sind, wobei vor allem der selten ganz auszuschließende Wasser-
dampf in Betracht kommlA*). Hierfür sprechen folgende Gründe:
1. Die Kerne haben im Alkoholdampf eine andere Größe als im
Wasserdampf (Tab. V, Kol. 12), und zwar sind sie bei dem aus
größeren Molekülen bestehenden Alkoholdampf größer. Für
Wassermoleküle als Konstituenten der gewöhnlichen, kleinen
Elektrizitätsträger in mancherlei Gasen, auch im Falle nur gerin-
gen Feuchtigkeitsgehaltes des Gases, spricht die nahe Größen-
gleichheit der Träger in solchen Gasen und im reinen Wasser-
dampf, 7 bis 11 - 10*3 cm (siehe Note 90 bzw. Tab. V, Kol. 6).
2. Ebenfalls für die Beteiligung von Wassermolekülen spricht
genommen werden, was aber auch dem großen, in Flüssigkeiten vorhandenen
Vorrat von anlagerungsfähigen Molekülen vollkommen entspricht.
93) Daß die größeren Kerne (die in Note 96 betrachteten Partikel)
niemals bloße Zusammenlagerungen von Gas- oder Dampfmolekülen sind,
ist früher ausführlich gezeigt worden (siehe die Zitate in der Zusammen-
stellung Heidelb. Akad. 1911 A 24, S. 49, 50, auch A. BECKER, Ann. d. Phys.
36, S. 234, 1911). Selbstverständlich ist das Vorkommen fester Partikel
auch bis in die Größenordnung der oben im Text betrachteten kleinen
Kerne herab nicht ausgeschlossen, z. B. als Reaktionsprodukte von äußerst
geringen Ammoniak- und Ozonmengen, welche letzteren durch Strahlungen,
z. B. RöNTGENSche Strahlung, erzeugt sein können. Auf diese Möglichkeit
ist bereits Ann. d Phys. 41, S. 93, 94, 1913 eingegangen worden; es spricht
für das Vorkommen dieses Falles besonders die Beobachtung von Herrn BARUS
(Ann. d. Phys. 24, S. 236, 1907), daß sehr intensive RöNTGENSche Strah-
lung vergrößerte Nebelkerne ergibt (analog dem bei Wirkung von Ultravio-
lett konstatierten Verhalten). Die gewöhnlichen, normalen Elektrizitäts-
träger von 7 bis 11. 10"S cm Radius scheinen aber doch nur selten solche feste
Reaktionsprodukte zu sein, wie schon ihre in so vielen verschiedenen Fällen
in Luft stets ziemlich einheitlich gefundene Größe anzeigt.
 
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