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Kopff, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 6. Abhandlung): Über die Bestimmung der Helligkeitsgleichung bei Deklinationsbeobachtungen am Meridiankreis — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37414#0008
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8 (A. 6)

August Kopff:

etwa doppelt so groß als die aus Sternen verschiedener Helligkeit
sich ergebende. Da beide Methoden sich prinzipiell dadurch unter-
scheiden, daß bei der einen der Stern selbst die Helligkeit plötz-
lich ändert, bei der anderen aber Sterne verschiedener konstanter
Helligkeit beobachtet werden, so schien es wahrscheinlich, die Ver-
schiedenheit der für die Helligkeitsgleichung erhaltenen Werte
auf eine Ursache physiologischer Natur zurückzuführen: die rasche
Änderung der Lichtintensität beim Auf- und Ab decken des Git-
ters ruft eine zu große Helligkeitsgleichung hervor. Die weiteren
Messungen, die nun zunächst gegeben werden sollen, haben diese
Vermutung bestätigt.
2. Gitterbeobachtungen.
1. Die Beobachtungen wurden wieder ausschließlich mit
Gitter c, das 2.6 Größenklassen abblendet, ausgeführt. Das Ver-
fahren war dasselbe, wie das bei den Versuchen S. 7 geschilderte.
Nur wurde bei jedem Stern stets ein Satz von vier Doppeleinstel-
lungen (mit Schlüssel und Schraube) symmetrisch zum Mittel-
faden ausgeführt, um ein Überhasten zu vermeiden. Auch geschah,
um den Einfluß des toten Ganges auszuschalten, die Einstellung
mittels der Mikrometerschraube, ausschließlich von einer Seite
u. zw. so, daß die dem toten Gang entgegenwirkende Spiralfeder
dabei zusammengepreßt wurde.
Um zu untersuchen, ob der große Betrag der Helligkeits-
gleichung durch die plötzlichen Änderungen der Sternhelligkeit
verursacht sei, wurden die Beobachtungen auf zweierlei verschie-
dene Weise ausgeführt. Einmal wurde der Stern während des
Helligkeitswechsels scharf fixiert, das andere Mal wurden dabei
die Augen geschlossen, sodaß abwechselnd nur der helle oder
nur der schwache Stern wahrgenommen wurde. Im übrigen war
das Beobachtungsverfahren aber völlig gleich. Wenn der letztere
Modus auch nicht ganz den Beobachtungen verschieden heller
Sterne zu verschiedenen Zeiten entspricht, so war doch zwischen
beiden Beobachtungsarten irgend ein Unterschied zu erwarten.
Dieser hat sich dann als größer herausgestellt, als ursprünglich an-
genommen werden konnte.
2. Im folgenden sind die Messungen ausführlich mitgeteilt.
Vor Beginn jedes Satzes (für je einen Stern) wurde die Deklinations-
schraube auf 50.0 eingestellt, die Ablesung des Mikrometers nach
vier Doppeleinstellungen — die Lesungen der Schraube nehmen
 
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