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Kopff, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 6. Abhandlung): Über die Bestimmung der Helligkeitsgleichung bei Deklinationsbeobachtungen am Meridiankreis — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37414#0014
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14 (A. 6)

August Kopff:

Bei unruhiger Luft wäre innerhalb der Gruppe a die Helligkeits-
gleichung also größer als bei ruhiger Luft. Diese nicht sehr wahr-
scheinlich erscheinende Erklärung würde in Widerspruch mit der
Tatsache stehen, daß die Bestimmung der Helligkeitsgleichung
ohne Verwendung eines Gitters bei größerer Luftunruhe gerade
kleinere Werte ergeben hat. Freilich zeigt die Gittermethode hei
Messungen mit einfachem Faden wieder eine größere Helligkeits-
gleichung bei größerer Luftunruhe, aber andererseits fehlen inner-
halb der Untergruppen b<x und bß sichere Anzeichen einer Abhän-
gigkeit der Helligkeitsgleichung vom Luftzustand.
Welche der verschiedenen Möglichkeiten zur Erklärung der
gefundenen Unterschiede heranzuziehen ist, können erst weitere
Beobachtungsreihen entscheiden. Daß der Unterschied zwi-
schen den Hauptgruppen a und b nicht etwa durch den
Luftzustand bedingt wird, geht daraus hervor, daß zwar dem grö-
ßeren Wert aa (vergl. den unmittelbar folgenden Abschnitt) die
ruhigere Luft, dem größeren Wert aß aber die größere Luftunruhe
entspricht. Die Gesamtmittel für die Gruppen a und b schließ-
lich, die Werte o".n und o".o6, gehören nahezu demselben Luft-
zustand an; sie sind also direkt miteinander vergleichbar.
Wenn man annimmt, daß die Unterschiede bei aa und aß
durch eine verschiedenartige Auffassung beim Übergang hell-
schwach oder schwach-hell hervorgerufen sind, und bei der Mittel-
bildung die Untergruppen beibehält, so ergibt sich als Hellig-
keitsgleichung für eine Größenklasse bei

aa: 0U09
ba: o .05

aß: 0U14
bß: 0 .06

oder im Mittel
bei Gruppe a: oUiig (Luft 2.8)
„ „ b: o .055 ( „ 2.9).
Es ist also zweifellos beim dauernden Fixieren des Sternes wäh-
rend des Durchgangs durch das Gesichtsfeld eine größere Hellig-
keitsgleichung vorhanden.
Darauf hinzuweisen ist noch, daß die mittlere Helligkeit der
Gruppe a 5.3, die der Gruppe b 5.4 ist. Die gefundenen Werte
der Helligkeitsgleichung sind also streng als Mittelwerte für das
Helligkeitsintervall 5.4 bis 8.0 anzusehen.
Bildet man aus den unter ,,Mitte" gegebenen Zahlen Mittel-
werte, so liefert Gruppe a den Wert 49.9, Gruppe b 50.0. Da die
 
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