6 (A. 9)
K. Ebeling:
Bemerkenswert ist, daß keine Abhängigkeit der Korrektion
von der Flüssigkeit (Größe der Oberflächenspannung, innere
Reibung, spez. Gewicht usw.), noch auch von der Tropfengröße
(Rohrradius) sich ergibt. Das Erstere ist wohl so zu deuten, daß
kurz nach dem Abreißen des Tropfens stets — bei allen Flüssig-
keiten^) — nahe dieselben Deformationen sich finden. Das Letz-
tere — die Unabhängigkeit vom Rohrradius — kann nur als schein-
bar aufgefaßt werden und ist wohl dahin zu deuten, daß bei Tropfen,
welche viel größer sind, als die hier in Betracht kommenden,
allerdings eine vergrößerte Korrektion zu erwarten wäre, daß aber
im Falle dieser großen Tropfen — wie sie bei der älteren Durch-
führungsweise der Methode (1. c. 1887) benutzt wurden —- die
Korrektion überhaupt belanglos wird, da es sich dann immer
um sehr große Fallwege handelt^).
Im zweiten und dritten Abschnitt findet man Anwendungen
der Methode. Es zeigt sich dabei, daß der Gang in den Resultaten
nach Anbringung der Korrektion in allen Fällen verschwunden
ist, und daß die Resultate bei bereits anderweitig untersuchten
Flüssigkeiten soweit mit denen der übrigen einwandfreien Methoden
übereinstimmen, als diese untereinander. Neu dürften die Messungen
der Oberflächenspannungen einiger Lösungen sein, die hier mit-
geteilt werden (siehe die Tabellen).
Von besonderem Interesse war die Beseitigung eines Wider-
spruchs von theoretischer Bedeutung in den Resultaten verschie-
dener Autoren bei Zuckerlösungen (Abschn. III).
I. Ermittelung der Korrektion.
Um die in der Einleitung auseinandergesetzte Korrektion
für die wirkliche Lage des obersten flachen Ellipsoides gegenüber
der beobachteten Lage des (F^ Reflexes — beide gemessen vom
Rohrende — zu ermitteln, konnte man entweder derart verfahren,
Es sei bemerkt, daß der Summand (0,2 mm bzw. 0,15 mm) beim Rohrdurch-
messer 2 p in den Ausdrücken für b die doppelte Dicke des Flüssigkeitsüberzuges
darstellt, welcher an dem Rohre haften bleibt.
^0 Flüssigkeiten mit sehr großer innerer Reibung kommen bei den
dynamischen Methoden nicht in Betracht.
*3) Daß bei den großen Tropfen andere Schwierigkeiten auftauchen,
zu deren Vermeidung eben der neue, für kleine Tropfen eingerichtete Apparat
erbaut wurde, ist bereits 1. c. 1910 (S. 7 u. 8) hervorgehoben. Besonders die
Deformationen durch den Luftwiderstand spielen eine Rolle, und zwar bei
der 1887 angewandten Berechnungsweise in verstärktem Maße.
K. Ebeling:
Bemerkenswert ist, daß keine Abhängigkeit der Korrektion
von der Flüssigkeit (Größe der Oberflächenspannung, innere
Reibung, spez. Gewicht usw.), noch auch von der Tropfengröße
(Rohrradius) sich ergibt. Das Erstere ist wohl so zu deuten, daß
kurz nach dem Abreißen des Tropfens stets — bei allen Flüssig-
keiten^) — nahe dieselben Deformationen sich finden. Das Letz-
tere — die Unabhängigkeit vom Rohrradius — kann nur als schein-
bar aufgefaßt werden und ist wohl dahin zu deuten, daß bei Tropfen,
welche viel größer sind, als die hier in Betracht kommenden,
allerdings eine vergrößerte Korrektion zu erwarten wäre, daß aber
im Falle dieser großen Tropfen — wie sie bei der älteren Durch-
führungsweise der Methode (1. c. 1887) benutzt wurden —- die
Korrektion überhaupt belanglos wird, da es sich dann immer
um sehr große Fallwege handelt^).
Im zweiten und dritten Abschnitt findet man Anwendungen
der Methode. Es zeigt sich dabei, daß der Gang in den Resultaten
nach Anbringung der Korrektion in allen Fällen verschwunden
ist, und daß die Resultate bei bereits anderweitig untersuchten
Flüssigkeiten soweit mit denen der übrigen einwandfreien Methoden
übereinstimmen, als diese untereinander. Neu dürften die Messungen
der Oberflächenspannungen einiger Lösungen sein, die hier mit-
geteilt werden (siehe die Tabellen).
Von besonderem Interesse war die Beseitigung eines Wider-
spruchs von theoretischer Bedeutung in den Resultaten verschie-
dener Autoren bei Zuckerlösungen (Abschn. III).
I. Ermittelung der Korrektion.
Um die in der Einleitung auseinandergesetzte Korrektion
für die wirkliche Lage des obersten flachen Ellipsoides gegenüber
der beobachteten Lage des (F^ Reflexes — beide gemessen vom
Rohrende — zu ermitteln, konnte man entweder derart verfahren,
Es sei bemerkt, daß der Summand (0,2 mm bzw. 0,15 mm) beim Rohrdurch-
messer 2 p in den Ausdrücken für b die doppelte Dicke des Flüssigkeitsüberzuges
darstellt, welcher an dem Rohre haften bleibt.
^0 Flüssigkeiten mit sehr großer innerer Reibung kommen bei den
dynamischen Methoden nicht in Betracht.
*3) Daß bei den großen Tropfen andere Schwierigkeiten auftauchen,
zu deren Vermeidung eben der neue, für kleine Tropfen eingerichtete Apparat
erbaut wurde, ist bereits 1. c. 1910 (S. 7 u. 8) hervorgehoben. Besonders die
Deformationen durch den Luftwiderstand spielen eine Rolle, und zwar bei
der 1887 angewandten Berechnungsweise in verstärktem Maße.