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Kruse, Willy; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1916, 3. Abhandlung): Über die Einstellungsfehler bei Deklinationsmessungen mit hellen Fäden — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34888#0008
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8 (A. 3)

WILLY KRUSE:

als bei der A-Gruppe. Der Wert bleibt allerdings unsicher, da ihm
nur 2 Anschlüsse zugrunde liegen, aber es ist doch deutlich, daß
der Effekt bei der Messung mit dem dickeren Faden I nicht so
groß und vielleicht auch nicht so konstant ist wie bei der An-
wendung des dünneren Fadens 6.
In dem Anschluß 68—70 müssen sich die Einstellungsfehler
addieren zu einem Gesamtfehler, der mit der A-Gruppe gleiches
Vorzeichen hat. Das wird durch die Lagenmittel des Anschlusses
bestätigt; ihr numerischer Wert läßt sich erhalten, wenn man aus
der A-Gruppe ein Mittel unter Ausschluß des Sterns 69 bildet
und mit dem B-Fehler kombiniert, aber auch bei der Anwendung
des Gesamtmittels von A ist die Bestätigung hinreichend.
Die Endmittel sind, in Bogensekunden umgerechnet:
A: 0t033 = 0".94
B: 0R.011-0".31

2. Beobachtungsreihe.
Bei den Deklinationsmessungen der ersten Beobachtungs-
reihe mußten in jedem Anschluß beide Schrauben gleichzeitig in
Anwendung kommen, die Einstellungsfehler A und B vermischten
sich infolgedessen und waren nur durch die Annahme zu trennen,
daß der hellere Stern des Anschlusses ohne Fehler eingestellt
worden war. Einfachere Verhältnisse lassen sich hersteilen, wenn
man denselben Stern innerhalb eines Durchgangs durch das Ge-
sichtsfeld des ruhenden Fernrohrs mit demselben Faden zweimal
einstellt, bei natürlicher und bei (durch Abblendung) verminderter
Helligkeit. Die hierdurch bestimmte Differenz enthält die Diffe-
renz der Fehler der Einstellung auf den hellen und den schwachen
Stern. Beobachtet man eine Reihe von Sternen mit in Stufen ab-
nehmenden Helligkeiten, so muß das allmähliche Wachsen oder
sprungweise Auftreten des Einstellungsfehlers zu erkennen sein.
Ich wählte für diesen Zweck eine Serie von 6 Plejadensternen
aus (die Nummern und Helligkeiten sind der Vermessung von
MÜLLER und KEMPF, Astronom. Nachr. Bd. 150, S. 193, ent-
nommen). Da in der von mir beabsichtigten Anordnung nicht
6 Sterne an einem Abend gemessen werden konnten, teilte ich die
Serie in 2 Gruppen, die abwechselnd gemessen wurden:
 
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