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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Die Theorie der Gasreaktionen und der Molarwärmen und die Abweichungen von der Additivität der inneren Atom-Energie — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36388#0020
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20 (A. 3)

M. TRAUTz:

Wenn dies, wie durchaus möglich, die strengen Ausdrücke
sind für die Alolarwärmen, so ist es nicht zu verwundern, daß man
sie nicht an Hand mehr oder minder einfacher mechanischer bezw.
strahlungstheoretischer Bilder hat erraten können. Mechanische
Deutung von I und Q s. S. 26 u. 27.
Für Ky = 0 führen die Gleichungen 14) und 17) auf die (Heid.
Akad. Ber. 1913. Abt. A. 2. Abh. S. 6) für die EucKENsche H^-
Kurve abgeleitete Gleichung.

2. Die Atomwärme der Gase.

Soll die Theorie der Alolarwärmen allgemein anwendbar sein
und dies ist für unsere chemischen Zwecke notwendig, so muß
die Alolarwärme als Temperaturfunktion für jedes beliebige Alolekül,
es sei so verwickelt, als man will, anschreibbar sein. Seit Auffin-
dung der genäherten Additivität von C^—3R/2 ist dies praktisch
möglich. Grundsätzlich aber darf man daneben jede Gleichgewichts-
formel für eine Isomerisation eines Aloleküls auch als superponiert
ansehen aus entsprechenden Ausdrücken für seine Atome.
Der Wärmeinhalt minus Flugenergie beträgt nach unseren
Voraussetzungen pro Atom:

W, = (l-x-y). 0 + X . (RT/2 + Q„) + y (RT + Q,) ,

18)

worin und Q die Thermotropie-Wärmen des Atoms bei
T=0. Beide hängen noch einigermaßen von Zahl, Natur und Lage
der anderen Atome im Alolekül ab, doch nicht sehr, sonst bestünde
nicht genäherte Additivität von C^—3R/2. Diese Abhängigkeit
quantitativ darzustellen, ist die verwickelte Aufgabe bei allen
ungefähr gültigen Additivitäts-Gesetzen (spezifische Wärme, spezif.
Volumen, Brechungsindex usw.). Sie dürfte stets insoweit stetiger
Alechanik unzugänglich sein, als man die Eigenschaftsgrößen der
Form nach additiv aus Eigenschaftsgrößen für die Atome zusam-
mensetzen, mithin auch das Chemische ,,quasimechanisch" erklären
will. Deshalb ist die Isomerisation anschaulicher. Diese Abhän-
gigkeit der Atomeigenschaften von den Fremdatomen beeinflußt
zufolge der Unabhängigkeit der inneren Energie idealer Gase vom


Konstanz der K^ und Ky und mithin die

Gültigkeit unserer Temperaturfunktion nicht. Es ist also ganz
wie vorhin:
 
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