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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Die Theorie der Gasreaktionen und der Molarwärmen und die Abweichungen von der Additivität der inneren Atom-Energie — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36388#0040
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40 (A. 3)

M. TRAUTz:

nis zur gesamten Stoß zahl zu ermitteln. Ein ungeheures
Arbeitsfeld für die junge Wissenschaft von den geometrischen
Wahrscheinlichkeiten (vgl. CzuBER, Geometrische Wahr-
scheinlichkeiten u. Mittelwerte. Leipzig. Teubner. 1884) tut,
sich dem auf, der diesen Zweig der Gastheorie behandeln will.
Denn auch hier sind natürlich die stetigen Wahrscheinlich-
keiten der Stöße auf die differenzierte Molekülbereichsgrenze
zu berechnen, noch verwickeiter dadurch, daß man im allgemeinen
Fall nicht Gase, sondern Lösungen wird behandeln müssen.
Man muß daher jeder Geschwindigkeitskonstante, minde-
stens für Molekül-Reaktionen, einen sterischen Faktor zu-
fügen, der von der Temperatur wahrscheinlich nicht abhängt,
von Stoff zu Stoff verschieden ist und mit wachsender Atom-
zahi cet. par. schnell abnimmt. Er könnte zwar für inverse Reak-
tionen denselben Temperaturkoeffizienten haben, doch ist das
geometrisch kaum vorstellbar, ebenso, wie eine universell gleiche
Temperaturabhängigkeit. Soweit die letztere übrigens die Form
hätte e ^ , würde sie in die Aktivierungswärmen eingerechnet.
Wir nehmen den sterischen Faktor bis auf weiteres konstant an,
und für die inversen Reaktionen jeweils verschieden.
Inwieweit man in den unbedeutenden Abweichungen der aus
Reaktionsgeschwindigkeiten und Gleichgewichten berechneten Mo-
leküldurchmesser von den erwarteten bereits Andeutungen
sterischer Faktoren sehen darf, läßt sich noch nicht sagen. Es
wird bei der mit wachsender Atomzahl wachsenden Mannigfaltig-
keit der möglichen Reaktionen sehr schwer sein, ein reines Bei-
spiel zu seinem Nachweis zu finden.
Endlich kann sich der sterische Faktor (<1) gegen die ver-
nachlässigten Korrektionsglieder in der Stoßkonstante, die meist
1 übertreffen, z. T. wegheben.
 
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