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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 1: Einleitung ; Gang der Untersuchung ; Theorie — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.36390#0020
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20 (A. 5)

P. LENARD:

Lichtemission hervorbringen, wie zuvor die absolut gemessenen
Lichtintensitäten bekannter Wellenlänge, wenn man bei letzteren
die Fehlbeträge der Lichtsumme infolge der Tilgung mitberück-
sichtigt hat. Daß es hierbei möglich war, durch konstante Energie-
zufuhr in Gestalt von Wärme zum ganzen Phosphor nahezu^ den-
selben Gang der Lichtemission hervorzubringen, welcher auch bei
Energiezufuhr in Gestalt von Licht zu den erregten Zentren
allein^ erfolgt, ist an sich ein Beweisstück für das Treffen unserer
Vorstellung, daß es sich in beiden Fällen um Temperaturerhöhung
der Zentren des Phosphors handelt, wobei es für die Lichtemission
gleichgültig ist, ob die Temperatur des übrigen Phosphormateriales
(Füllmaterials) mit erhöht wird, wie im Falle der elektrischen
Heizung, oder ob nicht, wie im Falle der Belichtung. Die Er-
mittelung der Temperaturen in Celsius-Graden erfolgt durch Tem-
peraturmessungen am Heizblech bei bekannten Heizstromstärken.
Aus den so gemessenen Zentrentemperaturen, welche bei be-
kannter Energiezufuhr in Gestalt des in den Zentren absorbierten
Lichtes eintreten und während der Belichtung konstant bleiben,
solange das Zentrum noch erregt ist, ist ein quantitativer Schloß
auf den Austausch von Wärmeenergie zwischen den Zentren-
molekülen und ihrer Umgebung (dem Füllmaterial des Phosphors)
zu ziehen^. Es ergibt sich hierbei eine Bestätigung, aber auch
eine zahlenmäßige Fassung der bereits früher konstatierten außer-
ordentlich hohen der Ze7^rea77?6dekü/e, was er-
weiterten Einblick in den Bau dieser Moleküle sowohl, als auch
in die Fu77zefAehe77 de^ AAA*h7?g'M7^777ec/7077G777 77^ erlaubt und wor-
über Teil IV handelt.
Im Gegensatz zur hervorgehobenen Übereinstimmung des
Lichtemissionsverlaufes des Phosphors bei konstanter ausleuch-
tender Belichtung und bei konstanter Temperaturerhöhung ist
natürlich Verschiedenheit im zeitlichen Verlauf des ersten An-
38 Komplizierend wirkt das nicht zu umgehende Zusammenwirken von
Zentren verschiedener Größen im Phosphor, welche ungleiche molekularlokale
Temperaturen annehmen. Wir gehen hierauf im zweiten Teile ausführlich ein.
38 Es ist daran zu erinnern, daß wir das Beschränktsein starker Ab-
sorption des auslöschenden Lichtes allein nur auf die erregten Zentren besonders
nachgewiesen haben (Lichtabs., Akad. 1914).
4° Voraussetzung dabei ist die bereits vorhergegangene messende Unter-
suchung der Absorption des auslöschenden Lichtes in den Zentren (Lichtabs.
1914), sowie auch die absolute Ermittelung des auf das einzelne Zentrum
entfallenden Lichtsummenanteils (Absol. Mess. 1913).
 
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