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Martin, Alois; Ramsauer, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 10. Abhandlung): Über die Wirkung des Schumannviolett auf die Hauptgase der Luft: nach Versuchen und Entwürfen von Alois Martin — Heidelberg, 1918

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36429#0019
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Wirkung des ScHUMANWviolett auf die Hauptgase der Luft. (A. 10) 19

der Konzentration hervorruft und dadurch der Rekombination
entgegenwirkt.
Durch diesen Nachweis gleicher Rekombinationswirkung
gewinnt man außerdem zwei experimentelle Vorteile: Die Fenster-
öffnung braucht nicht allzu klein genommen zu werden, da die
Wirkung der Rekombination bei den verglichenen Gasen ja die
gleiche ist; damit fallen die Schwierigkeiten fort, welche die allzu
starke Verringerung der Trägermenge bei gleichzeitiger Schwä-
chung des Lichtes durch die Netze sowie die einwandfreie Vor-
schaltung der Netze sonst bedingen würden. Die Strömungs-
geschwindigkeit braucht nicht dauernd extrem hohe Werte zu
besitzen, da es ja nicht wesentlich ist, an welcher Stelle der sich
deckenden Kurven der Vergleich stattfindet; damit fällt der
große Aufwand an Kühlungsmaterialen, welcher zur Reinigung
schnellströmender Gase erforderlich ist, zum Teil fort.
Die Ausführung der Vergleichsversuche. Als Versuchs-
gase dienten Luft, Og, Ng und GOg aus käuflichen Kompressions-
bomben; die erstere wurde außerdem zum Vergleich aus dem
oben erwähnten Druckgefäß sowie aus einem starken Blasebalg
entnommen. Besonderer Wert wurde auf die Befreiung der Gase
von leichter kondensierbaren Verunreinigungen gelegt, da solche
fremde Bestandteile nicht nur an sich die Trägermenge vermehren,
sondern auch indirekt durch Konservierung oder Verzehrung
auf die Trägermengen des Hauptgases einwirken können (Teil 111
S. 7 u. 28, Teil V S. 21f., Teil V S. 38). Als Hauptmittel diente
hierbei die Kältereinigung, wie sie Teil 111 ausgebildet worden ist.
Die im allgemeinen benutzte Vorrichtung ließ das Gas der
Reihe nach strömen durch einen Ga Clg-Turm und zwei PgO^-
Türme zur Trocknung, ein W^attefilter zur Entstäubung, dann
durch die Kältereinigungsvorrichtung und zuletzt durch ein
U-Rohr in einem Bade von Zimmertemperatur zur Wieder-
anwärmung des Gasstromes. Die Kältereinigungsvorrichtung be-
stand aus 2 Glasspiralen und einem Wattefilter, die sämtlich in
der bekannten Mischung von fester GOg und Alkohol gekühlt
waren zur Zurückhaltung aller bei —78° kondensierbaren Be-
standteile.
Der Nachweis, daß diese Reinigungsmethode genügte, wurde
dadurch erbracht, daß das Hinzuschalten oder Fortlassen einer
ferneren Kühlspirale ohne Einfluß blieb. Bemerkt sei noch, daß
 
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