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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 8. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 3. Spektrale Ausleuchtungs- und Tilgungsverteilungen; Einzelverhalten der Banden; Mechanismus der Ausleuchtung und Tilgung — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36427#0004
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4 (A. 8)

P. IutMAR)):

Diese Unsicherheit in der Deutnng der gemischten ,,Aus-
löschungsverteilungen", welche selbst bei genügender Kenntnis
des Bandenreichtnms der Phosphore beschränkend wirkte, war
auch der Grund, aus welchem die im 1. Teil (Abschn. 2) erwähn-
Teile der von H. BECQUEREL beschriebenen Auslöschungsverteilungen stim-
men allerdings — auch bei den anderen dort behandelten Phosphoren —
nicht mit den hier mitgeteilten Verteilungen der heute wohlbekannten Banden
genügend überein, so daß man Irrtümer in den Wellenlängenmessungen
annehmen muß (die übrigens auch von anderer Seite aus anderen Gründen
bereits für vorhanden erklärt worden sind), außerdem wohl aber auch zum
Teil große Unreinheit der benutzten-Zufallsphosphore, wonach die dortigen
Beobachtungen nicht weiter verwertbar erscheinen. Herr FoMMEL (Ann.
d. Phys. u. Uhem. 40, S. 681 u. ff. 1890) benutzte käufliche ,,Leuchtfarbe",
welche nach den von ihm beschriebenen Erscheinungen in der Hauptsache
ein GaBi-Phosphor war. Es heißt dort, die Auslöschung beginne bei F^/gG
(wovon die Bedeutung allerdings vielmehr die ist, daß dort die Erregungs-
verteilung beginnt), nicht ohne daß jedoch auch im Ultraviolett Auslöschung
bemerkt werde (bei 390 gg, was mit dem Zwischenraum der beiden Erregungs-
maxima Ca Bitz di und dg übereinstimmt, — wohl die erste speziellere Fest-
stellung dieser Art, nach der mehr allgemeinen von EDM. BECQUEREL, vgl.
Lichts. 1912, Note 32); ein Maximum der Auslöschung sei im Gelb (was
ohne Nennung der Lichtquelle ganz bedeutungslos ist, — war z. B., was
wahrscheinlich, Sonnenlicht benutzt, so handelt es sich nur um die Energie-
verteilung der Lichtquelle, nicht um eine Eigenschaft des Phosphors). Die
ultrarote Grenze der ,,Auslöschung" wäre nach der dort mitgeteilten Abbil-
dung des Sonnenspektrums 951 gg (wonach das Vorfeld der Ausleuchtung
nicht bemerkt wurde). Die übrigen Wellenlängenangaben stimmen gut mit
denen der Tilgungsverteilung für GaBiot überein (Maximum x und y und das
dazwischenliegende Minimum, siehe Teil 11, Tab. VIII). Man sieht hieraus,
daß zwar die Identifizierung des benutzten Präparates nachträglich möglich
ist, daß aber der Anspruch der Arbeit nicht über ihr ursprüngliches Ziel, die
Abbildung ultraroter FRAUNHOFERscher Linien, hinausgerückt werden kann.
Auch bei Herrn DAHMs Abbildungen und Beschreibungen der Auslöschungs-
verteilungen von ebenfalls käuflicher Leuchtfarbe zeigt sich gute Überein-
stimmung mit unseren Angaben für die Maxima x und y der Tilgungsver-
teilung von CaBioc Das starke Ansteigen der Tilgung bei den kurzen Wellen
mußte natürlich auch hier der rein qualitativen Beobachtung entgehen.
Die Ausleuchtung findet sich kaum abgebildet (obgleich sie ebenfalls Schwär-
zung zum Endresultate hat), was an dem Fehlen des Vorfeldes zu erkennen
ist. Dieses Vorfeld findet sich überhaupt in keiner der mir bekannten Aus-
löschungsbeschreibungen oder Abbildungen so vor, daß seine Zugehörigkeit
zum Wismut erkennbar würde. Über die von Herrn DAHMs ebenfalls beobach-
teten Auslöschungsverteilungen von SrCu und ,,Schwefelzink", sowie über
die späteren Beobachtungen der Herren NiCHOLs und MERRiTT, sowie IvES
undLucmESH an ,,Sidotblende" und ähnlichen Zinkpräparaten s. Noten 274,
276, 279.
 
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