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Lenard, Philipp [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 8. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 3. Spektrale Ausleuchtungs- und Tilgungsverteilungen; Einzelverhalten der Banden; Mechanismus der Ausleuchtung und Tilgung — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36427#0022
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22 (A. 8)

P. LENARD :

temperatur bestimmten molekular-lokalen Temperaturerhöhung
nicht zu verstehen, warum eine Unterbrechung der Belichtung
die Wirkung steigert.
Da somit die Erscheinung Neues anzeigte, habe ich sie be-
sonders untersucht.
2. Daß es sich um eine Erscheinung der Ausleuchtung han-
delt, nicht der Tilgung, zeigt sich daran, daß man sie auch im Vor-
feld von CaBitx beobachten kann, wo die Tilgung fehlt. Die Er-
scheinung gehört aber nicht etwa nur CaBi<x zu, sondern auch
ß; denn das Aufblitzen erfolgt mehr in blauer oder in grüner Farbe,
je nachdem der betreffende- Phosphor mehr die ouBande allein
oder gleichzeitig auch die ß-Bande aufweist, und man sieht bei
Belichtung mit spektral zerlegtem Ultrarot, daß beide Banden
entsprechend ihrer Ausleuchtungsverteilung am Aufblitzen be-
teiligt sind. Daß bei normal-Bi die Erscheinung unmerklich ist,
zeigt jedenfalls an, daß sie nicht durch die kleinsten Zentren ver-
ursacht ist, die bei diesem Metallgehalt in der großen Überzahl
sind. Sie gehört aber auch nicht den größten Zentren für sich allein
zu; denn sie verschwindet bei sehr geringen Metallgehalten, wie
0'004-normal, die nur größte Zentren ergeben, und ebenso bei
vorerhitzten oder auch zu lange ultrarot belichteten Phosphoren,
welche ebenfalls nur mehr größte Zentren erregt eAthalten. Offen-
bar ist also das gleichzeitige Vorhandensein von Zentren großer
und mittlerer Dauer erforderlich, wie es bei den Wismutgehalten
von 0'02- bis 0'04-normal zu treffen ist, welche die Erscheinung
am besten zeigen.
Außer bei den Ca Bi- war die Erscheinung auch bei SrZn-
Phosphoren sehr gut zu beobachten^ und zwar auch dann, wenn
sie von der blauen §-Bande frei waren und nur die gelbgrüne
a-Bande allein besaßen. Dies letztere schließt einen sonst beson-
ders bei Ca Bi naheliegenden Erklärungsversuch aus: Es kann nicht
etwa eine in den Dunkelpausen vor sich gehende innere Neu-
erregung bereits ausgeleuchteter Zentren mittlerer Dauer von-
iss Hier auch bei normalem Metallgehalt, was mit Obigem insofern
nicht in Widerspruch steht, als bei Zn die Größenverteilung der Zentren
nicht so sehr vom Metallgehalt abhängt, als bei Bi (vgl. Abkling. 1912, 8. 36;
es war hier wie dort der Phosphor Tab. 1 k *, Ann. 1904 benützt). —CaCutx-
Phosphore zeigten die Erscheinung ebenfalls, aber weniger auffallend, was
im Sinne der oben folgenden Erklärung seinen Grund in zu geringer Zahl
von Zentren großer Dauer haben könnte (vgl. die geringen Intensitäten
langen Nachleuchtens bei allen CaCuNa-Phosphoren, Tab. Ia, 1904).
 
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