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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 8. Abhandlung): Über Ausleuchtung und Tilgung der Phosphore durch Licht: 3. Spektrale Ausleuchtungs- und Tilgungsverteilungen; Einzelverhalten der Banden; Mechanismus der Ausleuchtung und Tilgung — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36427#0074
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74 (A. 8)

P. LE ^ ARD :

erstens das elektrische Feld der Polarisation bei diesen Hitze-
banden nicht das ganze Zentrum durchzieht, sondern auf das
polarisierte Paar beschränkt ist (wonach geringer Zusammenhang
des Metallatoms mit den übrigen Teilen des Zentrums hei diesen
Banden angenommen werden kann) und daß zweitens das auf-
gespeicherte Elektron schwerer abtrennbar ist, so daß die Auf-
nahme eines Lichtquants dazu nicht genügt (was lichtlose Rück-
kehr, d. i. Tilgung ergäbe), sondern Aufhäufung vieler Lichtquan-
ten erforderlich ist, bis Abtrennung durch Nähewirkung (und also
mit Lichtemission) erfolgt. Die Beschränktheit des elektrischen
Feldes ist in lbereinstimmung mit dem für die Alaxima x, y hei
der Ausleuchtung dieser Banden wie hei der Tilgung der zu-
gehörigen Hauptbanden gefundenen geringeren Einfluß der Di-
elektrizitätskonstante (Abschn. 3) und die schwere Abtrennbar-
keit des Elektrons ist in Lbereinstimmung mit der Temperatur-
lage der Banden, da sie nämlich Hitzebanden sind, d. h. erst bei
hohen Temperaturen gut abklingen.
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zeigt an, daß die Eigenschwingungsdauern des polarisierten Paares
in beiden Zentrenarten dieselben sind. Es ist daher auch wahr-
scheinlich, daß wie hei den Hauptbanden, so auch hei den zu-
gehörigen Hitzebanden der gedachten Art nur je ein Metallatom
im Zentrum vorhanden ist. Dies stimmt aber auch ganz damit
überein, daß wir diese Hitzebanden (z. B. Ga Biß) durch Stei-
gerung der Aletallmenge bei der Präparation nicht bevorzugbar
fanden (s. Abschn. 2, B 1), im Gegensatz zu Banden wie Ga Guß,
GaPbß, deren Erscheinen zuverlässig durch Metallvermehrung
bevorzugt werden kann, so daß wir in deren Zentren mit Recht
mehr als ein Metallatom (wahrscheinlich deren 2) anzunehmen
haben, und welche in bezug auf Tilgung und Ausleuchtung wie
Hauptbanden sich verhalten und ganz anders gelegene Alaxima
x, y haben als die x-Banden desselben Aletaiies im selben Sulfid.
Welches die Besonderheiten in der Bindungsart des Metall-
atoms sein könnten, die die Eigenschaften der soeben betrach-
teten Hitzebanden im Gegensatz zu jenen der Hauptbanden be-
dingten, entzieht sich mangels genügender Anhaltspunkte zurzeit
der Beurteilung. Die ATelwertigkeit des S-Atoms^ und die even-
Über die A'alenzen des Schwefelatoms.—Das S-Atom wird
als 2- bis 6-wertig bezeichnet. Dabei wäre aber hervorzuheben, daß 2 Valenz-
 
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