6 (A. 13)
H. KÖNIG:
ein von so reicher Entfaltung, wie man es nach der Armut des
mittleren Muschelkalkes und nach der Öde der eben erwähnten
untersten Schichten des Trochitenkalkes kaum erwarten sollte,
und wie es sich in gleicher Fülle der Individuen und Vielgestaltig-
keit der Formen im ganzen übrigen Muschelkalk nicht wieder findet.
Selbst in den später zu besprechenden Myophorienschichten nicht,
die bis jetzt im Ruf des fossilreichsten Horizontes des Muschel-
kalkes standen. Namentlich sind es einige Brockelbänke, die auf
der oberen Schichtfläche einen verwirrenden Reichtum an Fos-
silien aufweisen. Auch einige feste Bänke sind, wie die auf den
Kluftflächen hervortretenden Schalenquerschnitte erkennen lassen,
mit Versteinerungen erfüllt, wie auch einige der dünnen Mergel-
zwischenlagen reichlich Fossilien führen. Doch erstreckt sich die
Fossilführung nicht über die ganze Mächtigkeit des Horizontes,
sondern ist an einige wenige Bänke gebunden, während die dazwi-
schen liegenden Partien fossilleer sind. Die fossilführenden Brockel-
lagen sind nur wenige Zentimeter dick. Dagegen konnte ich in
den dickbankigen Schichten an einer Stelle der Eschelbronner
Brüche ein Fossilvorkommen von 1.80 m ununterbrochener verti-
kaler Ausbreitung beobachten.
Die Fauna besteht in weit überwiegender Mehrheit aus Ga-
stro p öden. Zweischaler liegen, abgesehen von GeröMin .sucm/N,
die in einem Mergelbänkchen in größerer Zahl auftritt, nur ver-
einzelt zwischen den Schnecken.
Ebenso auffallend wie die Tatsache eines unvermittelt auf-
tretenden, überaus reichen Tierlebens ist der Umstand, daß bei-
nahe durchweg kleine Formen vorliegen. Sowohl Schnecken wie
Muscheln sind von zierlichster Form; wenn auch vereinzelt Zwei-
schaler von normaler Größe sich finden, ja, wenn anscheinend eine
ganze Bank durch das Vorkommen halbwüchsiger und größerer
Limen ausgezeichnet ist, so tut dies dem Gesamtbild keinen Ein-
trag, welches das einer ausgesprochenen Zwergiauna ist und mich
veranlaßt, die dieselbe bergende Schichtenfolge als ,,Alikrofauna-
schichten des unteren Trochitenkalkes" zu bezeichnen.
Durch die Wahrnehmungen bei Eschelbronn veranlaßt, wandte
ich meine Aufmerksamkeit auch den schon mehrfach erwähnten
Aufschlüssen hei Nußloch und auf dem Hünerberg zu. Das Er-
gebnis war die Feststellung analoger Vorkommen auch an diesen
Lokalitäten. An Formenfülle und Individuenzahl bleiben dieselben
hinter Eschelbronn allerdings erheblich zurück. Immerhin konnte
H. KÖNIG:
ein von so reicher Entfaltung, wie man es nach der Armut des
mittleren Muschelkalkes und nach der Öde der eben erwähnten
untersten Schichten des Trochitenkalkes kaum erwarten sollte,
und wie es sich in gleicher Fülle der Individuen und Vielgestaltig-
keit der Formen im ganzen übrigen Muschelkalk nicht wieder findet.
Selbst in den später zu besprechenden Myophorienschichten nicht,
die bis jetzt im Ruf des fossilreichsten Horizontes des Muschel-
kalkes standen. Namentlich sind es einige Brockelbänke, die auf
der oberen Schichtfläche einen verwirrenden Reichtum an Fos-
silien aufweisen. Auch einige feste Bänke sind, wie die auf den
Kluftflächen hervortretenden Schalenquerschnitte erkennen lassen,
mit Versteinerungen erfüllt, wie auch einige der dünnen Mergel-
zwischenlagen reichlich Fossilien führen. Doch erstreckt sich die
Fossilführung nicht über die ganze Mächtigkeit des Horizontes,
sondern ist an einige wenige Bänke gebunden, während die dazwi-
schen liegenden Partien fossilleer sind. Die fossilführenden Brockel-
lagen sind nur wenige Zentimeter dick. Dagegen konnte ich in
den dickbankigen Schichten an einer Stelle der Eschelbronner
Brüche ein Fossilvorkommen von 1.80 m ununterbrochener verti-
kaler Ausbreitung beobachten.
Die Fauna besteht in weit überwiegender Mehrheit aus Ga-
stro p öden. Zweischaler liegen, abgesehen von GeröMin .sucm/N,
die in einem Mergelbänkchen in größerer Zahl auftritt, nur ver-
einzelt zwischen den Schnecken.
Ebenso auffallend wie die Tatsache eines unvermittelt auf-
tretenden, überaus reichen Tierlebens ist der Umstand, daß bei-
nahe durchweg kleine Formen vorliegen. Sowohl Schnecken wie
Muscheln sind von zierlichster Form; wenn auch vereinzelt Zwei-
schaler von normaler Größe sich finden, ja, wenn anscheinend eine
ganze Bank durch das Vorkommen halbwüchsiger und größerer
Limen ausgezeichnet ist, so tut dies dem Gesamtbild keinen Ein-
trag, welches das einer ausgesprochenen Zwergiauna ist und mich
veranlaßt, die dieselbe bergende Schichtenfolge als ,,Alikrofauna-
schichten des unteren Trochitenkalkes" zu bezeichnen.
Durch die Wahrnehmungen bei Eschelbronn veranlaßt, wandte
ich meine Aufmerksamkeit auch den schon mehrfach erwähnten
Aufschlüssen hei Nußloch und auf dem Hünerberg zu. Das Er-
gebnis war die Feststellung analoger Vorkommen auch an diesen
Lokalitäten. An Formenfülle und Individuenzahl bleiben dieselben
hinter Eschelbronn allerdings erheblich zurück. Immerhin konnte