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Victor Goldschmidt:
stellen, so wäre die Complikations-Funktion immer dadurch aus-
gezeichnet, daß sie die zuerst bekannte, vielleicht die wichtigste
Entwicklungs-Funktion ist.
Zusammenfassung.
Algebraisch erscheint die Complikation in Form einer Reihe
als eine Funktion von bestimmten Eigenschaften. Wir nennen sie
Complikations-Funktion (C). Ihr Bildungsgesetz ist festgelegt. Von
ihren Eigenschaften ist erst wenig bekannt. Sie bedarf der strengen
Fassung und des mathematischen Ausbaues.
Geometrisch ist Complikation die Bildung von abgeleiteten,
mit Länge begabten Richtungen (Vektoren) zwischen zwei gegebenen
gerichteten Anfangslängen. Richtung und Länge der abgeleiteten
Werte ist bestimmt durch das Entwicklungsgesetz der Complikation.
Mechanisch ist die Complikation die Einschiebung von Zwischen-
kräften von bestimmter Zahl, Richtung und Stärke zwischen zwei
gegebenen Anfangskräften nach dem gleichen Gesetz.
Displikation ist die inverse Operation resp. die inverse Funk-
tion der Complikation.
Schlußbemerkung.
Complikation in der Krystallographie. Das Complikations-
gesetz wurde zuerst bei der Entwicklung der Krystallformen aufge-
funden. Das ist kein Zufall. Das Gesetz zeigt sich dort in seiner
strengsten Form und seiner reichsten Entfaltung. Dort sind ihm
die größten Aufgaben gestellt. Wer sich mit dem Wesen der festen
Körper beschäftigt, das die wichtigste Unterlage unserer Physik
bildet, der wird sich entschließen müssen, der Krystallographie näher
zu treten. Denn die Krystallographie ist die Lehre von den festen
Körpern.
Wir haben da vor uns die große Frage: Wie entstehen und
wie vergehen die festen Körper? Welches sind die Kräfte, mit
denen die Partikel im Krystall sich anziehen und abstoßen? Wie
finden wir diese Kräfte und wie erkennen wir ihre Wirkungsweise?
Wie wirkt jede solche Kraft für sich und wie wirken mehrere zu-
Victor Goldschmidt:
stellen, so wäre die Complikations-Funktion immer dadurch aus-
gezeichnet, daß sie die zuerst bekannte, vielleicht die wichtigste
Entwicklungs-Funktion ist.
Zusammenfassung.
Algebraisch erscheint die Complikation in Form einer Reihe
als eine Funktion von bestimmten Eigenschaften. Wir nennen sie
Complikations-Funktion (C). Ihr Bildungsgesetz ist festgelegt. Von
ihren Eigenschaften ist erst wenig bekannt. Sie bedarf der strengen
Fassung und des mathematischen Ausbaues.
Geometrisch ist Complikation die Bildung von abgeleiteten,
mit Länge begabten Richtungen (Vektoren) zwischen zwei gegebenen
gerichteten Anfangslängen. Richtung und Länge der abgeleiteten
Werte ist bestimmt durch das Entwicklungsgesetz der Complikation.
Mechanisch ist die Complikation die Einschiebung von Zwischen-
kräften von bestimmter Zahl, Richtung und Stärke zwischen zwei
gegebenen Anfangskräften nach dem gleichen Gesetz.
Displikation ist die inverse Operation resp. die inverse Funk-
tion der Complikation.
Schlußbemerkung.
Complikation in der Krystallographie. Das Complikations-
gesetz wurde zuerst bei der Entwicklung der Krystallformen aufge-
funden. Das ist kein Zufall. Das Gesetz zeigt sich dort in seiner
strengsten Form und seiner reichsten Entfaltung. Dort sind ihm
die größten Aufgaben gestellt. Wer sich mit dem Wesen der festen
Körper beschäftigt, das die wichtigste Unterlage unserer Physik
bildet, der wird sich entschließen müssen, der Krystallographie näher
zu treten. Denn die Krystallographie ist die Lehre von den festen
Körpern.
Wir haben da vor uns die große Frage: Wie entstehen und
wie vergehen die festen Körper? Welches sind die Kräfte, mit
denen die Partikel im Krystall sich anziehen und abstoßen? Wie
finden wir diese Kräfte und wie erkennen wir ihre Wirkungsweise?
Wie wirkt jede solche Kraft für sich und wie wirken mehrere zu-