Über die Resorption „vitaler" Farbstoffe im Magen und Darmkanal. 15
Den gleichen auf die Größe der Gebilde sich beziehenden
Einwurf hat HEIDENHAIN gegen meine Beobachtungen an Leuko-
cyten und an der Froschzungc geltend gemacht. Für die ersteren
hat neuerdings MEVES die Übereinstimmung der ALTMANN'sehen
Granula mit den Mitochondrien anerkannt. Bei der Beur-
teilung dieser Verhältnisse darf man nicht außer Acht lassen, daß
die Bedingungen, unter welchen die ÄLTMANN'schen und die
vitalgefärbten Granula zur Anschauung gelangen, sehr verschieden
sind. Bei den oben berichteten Untersuchungen hatte ich aus-
giebige Gelegenheit, vital gefärbte Objekte in lebendem bzw. über-
lebendem und konserviertem Zustande zu vergleichen und mich
von den Veränderungen zu überzeugen, welche namentlich bezüg-
lich der Größe durch die Fixierungs- und Konserviemngsmethoden
an den Granula gesetzt werden. Dazu kommt, daß die Granula
bei der vitalen Färbung infolge verschiedener Schädigungen mög-
licherweise eine Vergrößerung erfahren. Jedenfalls darf aus der
verschiedenen Größe der Granula nicht geschlossen werden, daß
es sich nicht um die gleichen Gebilde handeln könne, wenn die
Untersuchungsbedingungen so ungleiche sind, und andererseits
in der topographischen Anordnung sowie in struktureller Hinsicht,
Beziehung zu Fäden usw., bedeutungsvolle Übereinstimmung sich
ergibt.
Wie bekannt, hat PLATO nachgewiesen, daß interplasmatische
tote und lebende Einschlüsse, welche nach dem Modus der
Phagocytose von Leukocyten inkorporiert werden, vital sich färben.
Unter Verwertung dieser Tatsachen gelangt HEIDENHAIN zu der
Anschauung, daß vorwiegend Produkte der inneren Sekretion,
Inhalt der Vakuolen und dergleichen vitalgefärbt werden. Doch
gibt er auch die Möglichkeit zu, daß aus Strukturbestandteilen
hervorgegangene Granula und lebende Strukturelemente selbst
die Farbe annehmen. Ich habe schon bei anderer Gelegenheit
ausgeführt, daß ich die Bedeutung der Beobachtungen PLATOS
nicht verkenne. Dagegen halte ich die Schlußfolgerung nicht für
berechtigt, daß Strukturelemente sich nicht vital färben können.
Die Bedingungen, unter welchen an solchen eine Färbung erzielt
werden kann, kennen wir nicht; ebensowenig wissen wir, ob
diese immer eine Schädigung der Zelle zur Voraussetzung hat.
Es ist zu hoffen, daß zukünftige Untersuchungen uns darüber
noch Aufklärung bringen.
Durch sehr eingehende Untersuchungen ist festgestellt, daß
Den gleichen auf die Größe der Gebilde sich beziehenden
Einwurf hat HEIDENHAIN gegen meine Beobachtungen an Leuko-
cyten und an der Froschzungc geltend gemacht. Für die ersteren
hat neuerdings MEVES die Übereinstimmung der ALTMANN'sehen
Granula mit den Mitochondrien anerkannt. Bei der Beur-
teilung dieser Verhältnisse darf man nicht außer Acht lassen, daß
die Bedingungen, unter welchen die ÄLTMANN'schen und die
vitalgefärbten Granula zur Anschauung gelangen, sehr verschieden
sind. Bei den oben berichteten Untersuchungen hatte ich aus-
giebige Gelegenheit, vital gefärbte Objekte in lebendem bzw. über-
lebendem und konserviertem Zustande zu vergleichen und mich
von den Veränderungen zu überzeugen, welche namentlich bezüg-
lich der Größe durch die Fixierungs- und Konserviemngsmethoden
an den Granula gesetzt werden. Dazu kommt, daß die Granula
bei der vitalen Färbung infolge verschiedener Schädigungen mög-
licherweise eine Vergrößerung erfahren. Jedenfalls darf aus der
verschiedenen Größe der Granula nicht geschlossen werden, daß
es sich nicht um die gleichen Gebilde handeln könne, wenn die
Untersuchungsbedingungen so ungleiche sind, und andererseits
in der topographischen Anordnung sowie in struktureller Hinsicht,
Beziehung zu Fäden usw., bedeutungsvolle Übereinstimmung sich
ergibt.
Wie bekannt, hat PLATO nachgewiesen, daß interplasmatische
tote und lebende Einschlüsse, welche nach dem Modus der
Phagocytose von Leukocyten inkorporiert werden, vital sich färben.
Unter Verwertung dieser Tatsachen gelangt HEIDENHAIN zu der
Anschauung, daß vorwiegend Produkte der inneren Sekretion,
Inhalt der Vakuolen und dergleichen vitalgefärbt werden. Doch
gibt er auch die Möglichkeit zu, daß aus Strukturbestandteilen
hervorgegangene Granula und lebende Strukturelemente selbst
die Farbe annehmen. Ich habe schon bei anderer Gelegenheit
ausgeführt, daß ich die Bedeutung der Beobachtungen PLATOS
nicht verkenne. Dagegen halte ich die Schlußfolgerung nicht für
berechtigt, daß Strukturelemente sich nicht vital färben können.
Die Bedingungen, unter welchen an solchen eine Färbung erzielt
werden kann, kennen wir nicht; ebensowenig wissen wir, ob
diese immer eine Schädigung der Zelle zur Voraussetzung hat.
Es ist zu hoffen, daß zukünftige Untersuchungen uns darüber
noch Aufklärung bringen.
Durch sehr eingehende Untersuchungen ist festgestellt, daß