Vorbemerkung der Direktion des Radiologischen
Instituts. Obgleich bereits eine größere Anzahl von Arbeiten
über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut vorliegen,
hat diese für Medizin und Biologie wichtige Frage bis jetzt noch
nicht einwandfrei beantwortet werden können.
Die Angaben über die wichtigste Konstante, den Absorptions-
koeffizienten des Blutes, schwanken zwischen den Extremen
0,21) und 6—72), ohne daß es trotz eingehender Diskussion in den
Sitzungen der Berliner Medizinischen Gesellschaft3) und auf dem
33. Kongreß für Balneologie gelang, diese krassen Widersprüche
zu klären.
Infolge dieser Sachlage wurde das Heidelberger Radiologische
Institut durch die Deutsche Balneologische Gesellschaft ersucht, eine
neue, eingehende Untersuchung des Gegenstandes vorzunehmen. Das
Institut entsprach dieser Aufforderung, obgleich seine Tätigkeit
in erster Linie der physikalischen Forschung gehört, da es sich
um eine Frage handelte, welche für die gesamte Radiumtherapie
von Bedeutung ist, und da das Institut seiner Einrichtung nach
auch wesentlich auf die Bedürfnisse der medizinischen Wissen-
schaft Bedacht nimmt, soweit dies in Zusammenarbeit mit dem
Institut für Krebsforschung und der Medizinischen Klinik mög-
lich ist. Die beiden Verfasser übernahmen die Untersuchung,
führten sie mit Zuhilfenahme der Mittel der unter Leitung von
Herrn Geh. Rat Krehl stehenden medizinischen Klinik durch,
und berichten im folgenden über ihre Resultate. Die Ausführung
der Arbeit war eine gemeinsame, es hegt jedoch in der Natur der
Sache, daß die Hauptverantwortung für den physikalischen Teil
x) S. Plesch: Deutsche Med. Wochenschrift. Bd. 37 p. 488. 1911. (bei
Zimmertemperatur).
2) F. Gudzent: Radium in Biol. u. Heilk. Bd. I. p. 79. 1911.
3) Ref. Berlin. Klin. Wochenschrift 1912. Heft 10 bis 12.
l*
Instituts. Obgleich bereits eine größere Anzahl von Arbeiten
über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut vorliegen,
hat diese für Medizin und Biologie wichtige Frage bis jetzt noch
nicht einwandfrei beantwortet werden können.
Die Angaben über die wichtigste Konstante, den Absorptions-
koeffizienten des Blutes, schwanken zwischen den Extremen
0,21) und 6—72), ohne daß es trotz eingehender Diskussion in den
Sitzungen der Berliner Medizinischen Gesellschaft3) und auf dem
33. Kongreß für Balneologie gelang, diese krassen Widersprüche
zu klären.
Infolge dieser Sachlage wurde das Heidelberger Radiologische
Institut durch die Deutsche Balneologische Gesellschaft ersucht, eine
neue, eingehende Untersuchung des Gegenstandes vorzunehmen. Das
Institut entsprach dieser Aufforderung, obgleich seine Tätigkeit
in erster Linie der physikalischen Forschung gehört, da es sich
um eine Frage handelte, welche für die gesamte Radiumtherapie
von Bedeutung ist, und da das Institut seiner Einrichtung nach
auch wesentlich auf die Bedürfnisse der medizinischen Wissen-
schaft Bedacht nimmt, soweit dies in Zusammenarbeit mit dem
Institut für Krebsforschung und der Medizinischen Klinik mög-
lich ist. Die beiden Verfasser übernahmen die Untersuchung,
führten sie mit Zuhilfenahme der Mittel der unter Leitung von
Herrn Geh. Rat Krehl stehenden medizinischen Klinik durch,
und berichten im folgenden über ihre Resultate. Die Ausführung
der Arbeit war eine gemeinsame, es hegt jedoch in der Natur der
Sache, daß die Hauptverantwortung für den physikalischen Teil
x) S. Plesch: Deutsche Med. Wochenschrift. Bd. 37 p. 488. 1911. (bei
Zimmertemperatur).
2) F. Gudzent: Radium in Biol. u. Heilk. Bd. I. p. 79. 1911.
3) Ref. Berlin. Klin. Wochenschrift 1912. Heft 10 bis 12.
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