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Ramsauer, Carl; Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 2. Abhandlung): Über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37625#0016
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16 (B. 2)

G. Ramsauer und H. Holthusen:

Bei Messungen mit dem Engler-Sievekingschen Apparat wür-
den wir auf Grund unserer Versuchserfahrungen (vergl. S. 22)
folgendes Verfahren empfehlen. Die Blutprobe und die Luft-
probe werden in geschlossenen Glasgefäßen (ähnlich wie G und
Bl, Fig. 1) von bestimmtem Volumen in je eine Meßkanne gebracht;
die Volumina können z. B. je 50 cbcm betragen, besser aber wählt
man das Verhältnis 3:1, also z. B. 90 cbcm Blut und 30 cbcm
Luft. Zu beiden Gefäßen legt man einen starken Glasstöpsel,
da sonst die Zertrümmerung der Gefäße meist nicht gelingt;
dem Blutgefäß fügt man außerdem ein bestimmtes Quantum
Wasser, z. B. 200 cbcm, bei, um die Entaktivierung durch das
Schütteln zu erleichtern. Letzteres ist übrigens auch für die Luft-
messung zu empfehlen, damit alle Bedingungen, z. B. Feuchtig-
keitsschicht an der Wand, gleich werden. Darauf werden die Kan-
nen, möglichst unter Vermeidung von Gummi, luftdicht verschlos-
sen und die Gefäße durch eine kräftige Bewegung mit Hilfe des
beigefügten Glasstöpsels zertrümmert. Die Kanne mit der Blut-
probe wird außerdem 20 Minuten lang sehr kräftig geschüttelt,
wobei die Glasscherben und der Glasstöpsel für gute Durchrührung
sorgen. Die Messungen selbst werden nach 3 Stunden vorgenom-
men, wenn die Gesamtaktivität (Emanation und aktiver Nieder-
schlag) ihr Maximum erreicht hat, sodaß kleinere Differenzen in
der Zeit keine Rolle spielen; letztere sind an sich unvermeidlich,
da sich für den Austritt der Emanation aus dem Blute kein exakter
Zeitpunkt angeben läßt. Von den gefundenen Werten werden die
vorher bestimmten Normalverluste, die man am besten auch in
Gegenwart von etwas Wasser bestimmen würde, in Abzug ge-
bracht. Erst bei der Einhaltung aller dieser Vorsichtsmaßregeln
gelang es uns, mit dem Schüttelapparat ein einwandfreies Resul-
tat zu erzielen, während die Werte unserer ersten Verusche, ob-
gleich auch hier das Verfahren im wesentlichen das gleiche war,
erhebliche Schwankungen zeigten, ohne daß sich im einzelnen
ein bestimmter Grund für diese Abweichungen angeben ließ. Über
die Zahlenergebnisse vgl. S. 22.
Wir wenden uns jetzt zur Darstellung der von uns für diese
Untersuchung ausgearbeiteten Methode (Fig. 4).
Der Meßraum M besteht aus einem allseitig geschlossenen
Zylinder aus verzinntem, luftdicht verlötetem Eisenblech von
3 Liter Inhalt. An zwei diametral gegenüberliegenden Punkten
trägt der Zylinder zwei Ansätze, in welche sehr gut schließende
 
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