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Erb, Wilhelm Heinrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 4. Abhandlung): Die beginnende Klärung unserer Anschauungen über den Begriff der Metasyphilis des Nervensystems — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37627#0032
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32 (B. 4) W. Erb: Metasyphilis des Nervensystems.
Aber welchen Namen sollen wir nun dem geben, was man bis
jetzt als Meta- oder Parasyphilis bezeichnet hat ? Nachdem der
Begriff derselben durch die Entdeckung der Spirochäten eine
Umwertung erfahren hat, muß wohl auch der Name umgeändert
werden; oder sollen wir den alten Namen nur mit einer veränderten
Definition beibehalten ? Das scheint mir schon wegen der Bedeu-
tung der Zusätze „meta“ oder „para“ nicht wohl angängig.
Am einfachsten wäre wohl, in Weiterbildung der bisherigen
Stadieneinteilung der Lues, der sekundären und tertiären Lues
nun eine quartäre (ist quaternär nicht weniger gut?) anzufügen,
wie dies Fritz Lesser vorgeschlagen hat; auch sie würde dann
noch genauer histo- und parasitologiscli zu definieren sein. Aber
diese Benennung zeichnet sich nicht gerade durch Wohlklang aus.
Ich habe mich längst daran gewöhnt, von einer „Spätsyphi-
lis“ in diesen Fällen zu sprechen; vielleicht findet diese Bezeich-
nung vor den Augen der Neurologen und Psychiater Gnade.
(Von „Ultrasyphilis“ darf man wohl nicht reden.)
Das zu entscheiden wäre wohl die Aufgabe eines der nächsten
neurologischen Kongresse. Eigentlich kommt ja nicht so viel auf
den Namen an, wenn man nur genau weiß, welchen Begriff wir
damit zu verbinden haben.
 
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