Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 6. Abhandlung): Zur Physiologie der Nierensekretion, 2 — Heidelberg, 1913

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37629#0007
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zur Physiologie der Nierensekretion. II.

(B. 6) 7

fernung des Eiweißes sind neuerdings verschiedene andere
Methoden angegeben worden, Mastix, kolloidales Eisenoxyd
u. a.6) Diese Methoden haben unter bestimmten Bedingungen
natürlich ihre Bedeutung, wenn man ein Aufkochen der Lösung
oder einen Salzzusatz vermeiden muß, oder bei schwer koagulier-
barem Eiweiß, wie dem Hämoglobin. In sehr vielen Fällen
bieten sie aber keinen Vorteil vor der einfachen Hitzekoagu-
lation mit Essigsäure und Kochsalz. Darf man genügend Salz
hinzusetzen und nimmt man nur wenig Essigsäure, so erhält
man nach meinen Erfahrungen nach dem- Kochen immer ein
klares, schnell filtrierendes, von koagulierbarem Eiweiß freies
Filtrat. Da ich Chlorbestimmungen machen wollte, durfte ich
kein Kochsalz hinzufügen. Aber bei den Nierenversuchen -
in einigen Versuchen habe ich Leber und Muskeln geradeso
behandelt — geht auch nur wenig Eiweiß in Lösung, das nicht
schwer zu koagulieren ist, und so genügte die Menge von
0,5—0,7°/0 Kochsalz, um ausnahmslos eine glatte und voll-
ständige Koagulation zu erzielen. Allerdings durfte die Menge
von einem Tröpfchen Essigsäure (50%) auf 50 ccm nicht über-
schritten werden. Das Eiweißcoagulum wurde mit heißem,
destilliertem Wasser oftmals gründlich ausgewaschen — soweit
möglich, nicht auf dem Filter, sondern durch Auskochen im
Becherglase —, Filtrat und Spülwasser wurden gut gemischt
und in einem Teil die Bestimmungen von Chlor oder Trauben-
zucker vorgenommen.
II. Versuche mit Kochsalz.
Die Chlorbestimmung geschah nach Volhard, indem eine
bestimmte Menge des Filtrates mit einem Überschuß von Silber-
lösung mit Salpetersäure und Eisenammoniakalaun versetzt, auf
100 ccm aufgefüllt und filtriert wurde, und die Titration mit
Rhodanammonium in 50 ccm des Filtrates erfolgte. Versuche,
ohne Filtration zu titrieren, gaben falsche Resultate. Die Be-
rechnung erfolgte auf Chlornatrium. Zur Kontrolle habe ich es
für erforderlich gehalten, in ein und derselben Lösung Chlor-
bestimmungen in der geschilderten Art und Chlorbestimmungen
6) L. Michaelis und P. Rona, Biochem. Zeitsehr. II, VII. VIII, XIII, XIV,
XVI, XVIII (1906—09); Zeitschr. f. phys. Chem. 69, 498 (1910); K. Möckel und
E. Frank, ihid. 65, 323; 69, 85 (1910).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften