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Buddenbrock, Wolfgang; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 1. Abhandlung): Einige Bemerkungen über den Lichtsinn der Pulmonaten — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34596#0013
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Einige Bemerkungen über den Lichtsinn der Pulmonaten. (B. 1) 5

reden. Sie sollen nun im folgenden unter Berücksichtigung
eigener Beobachtungen und derjenigen früherer Autoren einzeln
betrachtet werden.
Versuch Nr. 1. Das Benehmen der Schnecken im
D unkeln.
Es gibt zwei Wege, auf denen man bei der Untersuchung
Vorgehen kann. Entweder man amputiert den Tieren die augen-
tragenden großen Tentakeln, wobei zu berücksichtigen ist, daß
ein etwa vorhandener Hautlichtsinn hierdurch nicht gestört wird,
oder man beobachtet das intakte Tier im Dunkeln.
YuNG wählte den ersteren Weg: «L'amputation des yeux
de l'Escargot n'entraine aucune modification dans son gerne de
vie, ni dans la maniere dont il se comporte ä l'egard de la lumiere
ou des objets eclaires qui l'entourent. Le jeu des tentacules
prives d'yeux est la meme que celui des tentacules intacts. Le
Mollusque trouve sa nourriture et les lieux qu'il prefere aussi
bien apres qu'avant l'operation.» Also ein rein negatives Re-
sultat !
Wir wollen zunächst das Benehmen der normalen Schnecken
im Dunkeln betrachten. Auch hier gibt es wieder zwei Unter-
suchungsmethoden.
Die erste geht von der Überlegung aus, daß die roten Licht-
strahlen für das Auge der meisten niederen Tiere nahezu oder
gänzlich unsichtbar sind. Es wird also ein Sturz aus Rubin-
glas, wie es in der photographischen Dunkelkammer Verwendung
findet, über die Schnecke gestülpt, während sie auf dem Ex-
perimentiertische herumkriecht. Hierbei ist nun mitunter, je
nach dem augenblicklichen physiologischen Reizzustande des
Tieres, gar nichts zu beobachten; die Schnecke kriecht genau so
umher wie im weißen Licht. Häufig aber zeigt sich eine sehr deut-
liche und charakteristische Reaktion, nämlich die sogenannte
Aufbäumebewegung.
Das Tier hebt seinen Vorderleib in die Höhe (s. Abb. 1) und
sucht den Raum nach allen Seiten hin ab. Offenbar sieht es eben
nichts und trachtet nun danach, sich durch diese Suchbewegungen
von Neuem über seine Umgebung zu orientieren. Hebe ich den
Glassturz auf, so beruhigt sich die Schnecke nach einigen Sekun-
den wieder und kriecht ruhig weiter, solange man sie im Hellen
 
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