Einige Bemerkungen über den Lichtsinn der Pulmonaten. (B. 1) 7
Wissens bisher erst ein einziges Mal angewendet, und zwar von
dem Amerikaner P. LRANDSEN gelegentlich seiner Untersuchung
von 77M3Ü7?mV. Die Methode besteht einfach darin, daß
die Schnecke auf den Boden eines leeren, völlig verdunkelten
Zimmers gesetzt wird. Nach einigen Stunden läßt sich dann
an der schleimigen Kriechspur der Weg verfolgen, den das Tier
im Dunkeln zurückgelegt hat. Hierbei zeigt sich nun häufig eine
sehr bemerkenswerte Desorientierung der Schnecke. Sie kriecht
nämlich nicht wie sonst einigermaßen geradeaus, sondern be-
schreibt die seltsamsten Figuren, die sich aus Spiralen und Schleifen
zusammensetzen. Wir lesen p. 225: "it will be seen that there is
a very marked tendency to travel in loops. In general the loops
varied in size from a couple of inches in diameter to two feet and
sometimes more. The animal generally makes a circle soon after
starting out, and tlren may travel for some distance before again
recrossing its tracks."
Ich habe nun diese Experimente, wenn auch nur in geringer
Zahl mit (Abb. 2a) und (2b) wiederholt
und bin, wie die umstehenden naturgetreuen Figuren zeigen,
durchaus zum gleichen Resultate gekommen. Allerdings darf die
Sache keineswegs so aufgefaßt werden, als ob nun jede Helix im
Dunkeln derartige absonderliche Kurven beschreibt. Ich finde
bei der Hälfte der Fälle ein völlig normales Verhalten der Tiere.
Aber bei der anderen Hälfte finden sich eben unleugbar diese
merkwürdigen Schnörkel, welche kein Tier jemals im
Hellen beschreibt, woraus notwendigerweise zu folgern ist,
daß das Licht mit zu denjenigen Faktoren gehört, mit deren Hilfe
das Tier seinen Weg findet. Wir gewinnen so einen zweiten sicheren
Nachweis der Lichtempfindlichkeit der Helixarten. Das Un-
vermögen, sich im Dunkeln gerade aus zu bewegen, ist, wie ich
der Arbeit LRANDSENS entnehme, bereits bei einigen anderen
Tieren sichergestellt. Wir kommen auf diesen interessanten
Punkt in einem späteren Abschnitt zurück.
Die Methode der Lühleramputation soll, wie bereits erwähnt,
nach YuNG keinerlei Anhalt für ein etwaiges Sehvermögen der
Schnecken ergeben. Was meine eigenen Versuche anlangt, so
habe ich zwar den Kriechspurennachweis mit geblendeten Schnek-
ken im Hellen nicht erprobt, dafür aber in genauer Analogie mit
i FRANDSEN, P., Studies on the reactions of Limax maximus to direc-
tive stimuh. Proceed. of the Amer. Acad. of Arts und Sc. Vol. 37. Oct. 1901.
Wissens bisher erst ein einziges Mal angewendet, und zwar von
dem Amerikaner P. LRANDSEN gelegentlich seiner Untersuchung
von 77M3Ü7?mV. Die Methode besteht einfach darin, daß
die Schnecke auf den Boden eines leeren, völlig verdunkelten
Zimmers gesetzt wird. Nach einigen Stunden läßt sich dann
an der schleimigen Kriechspur der Weg verfolgen, den das Tier
im Dunkeln zurückgelegt hat. Hierbei zeigt sich nun häufig eine
sehr bemerkenswerte Desorientierung der Schnecke. Sie kriecht
nämlich nicht wie sonst einigermaßen geradeaus, sondern be-
schreibt die seltsamsten Figuren, die sich aus Spiralen und Schleifen
zusammensetzen. Wir lesen p. 225: "it will be seen that there is
a very marked tendency to travel in loops. In general the loops
varied in size from a couple of inches in diameter to two feet and
sometimes more. The animal generally makes a circle soon after
starting out, and tlren may travel for some distance before again
recrossing its tracks."
Ich habe nun diese Experimente, wenn auch nur in geringer
Zahl mit (Abb. 2a) und (2b) wiederholt
und bin, wie die umstehenden naturgetreuen Figuren zeigen,
durchaus zum gleichen Resultate gekommen. Allerdings darf die
Sache keineswegs so aufgefaßt werden, als ob nun jede Helix im
Dunkeln derartige absonderliche Kurven beschreibt. Ich finde
bei der Hälfte der Fälle ein völlig normales Verhalten der Tiere.
Aber bei der anderen Hälfte finden sich eben unleugbar diese
merkwürdigen Schnörkel, welche kein Tier jemals im
Hellen beschreibt, woraus notwendigerweise zu folgern ist,
daß das Licht mit zu denjenigen Faktoren gehört, mit deren Hilfe
das Tier seinen Weg findet. Wir gewinnen so einen zweiten sicheren
Nachweis der Lichtempfindlichkeit der Helixarten. Das Un-
vermögen, sich im Dunkeln gerade aus zu bewegen, ist, wie ich
der Arbeit LRANDSENS entnehme, bereits bei einigen anderen
Tieren sichergestellt. Wir kommen auf diesen interessanten
Punkt in einem späteren Abschnitt zurück.
Die Methode der Lühleramputation soll, wie bereits erwähnt,
nach YuNG keinerlei Anhalt für ein etwaiges Sehvermögen der
Schnecken ergeben. Was meine eigenen Versuche anlangt, so
habe ich zwar den Kriechspurennachweis mit geblendeten Schnek-
ken im Hellen nicht erprobt, dafür aber in genauer Analogie mit
i FRANDSEN, P., Studies on the reactions of Limax maximus to direc-
tive stimuh. Proceed. of the Amer. Acad. of Arts und Sc. Vol. 37. Oct. 1901.