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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34628#0059
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Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. 11. (B. 5) 59

fließenden Bergwasser besonders häufig. Auf den Schotterflächen
der Ufer folgen, wie am Schweizer-Vorarlberger Rhein die typi-
schen Begleitpflanzen der Alpenflüsse ZD'ppopAae und AfyricaWa
- beide mit einer Reihe eigentümlicher Insekten — weiter A^M^
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teilweise noch in geschlossenen Beständen dem Strom bis gegen
Straßburg; auch herabgeschwemmte Alpenpflanzen fehlen nicht.
Von Nebengewässern gehen die Quellwasseradern der Giessen, die
sich schon den Alpenrhein entlang zogen, mit ihrer charakteristischen
Pflanzen- und Tierwelt, nicht weiter als bis etwas unterhalb
der Illmündung. Der Abschnitt von der Illmündung bis
zur Mündung des Neckars bildet die eigentliche Übergangs-
strecke. Die Größe der Geschiebe vermindert sich ständig, wan-
dernde Kiesbänke finden sich nur bis gegen Germersheim. Unter
den Fischen werden die Salmoniden nach und nach durch Gypriniden
ersetzt. Am Ufer verschwinden die groben Schotterflächen immer
mehr und mit ihnen die Bestände der obengenannten Pflanzen,
die immer vereinzelter und unregelmäßiger auftreten. Auwälder
und Altwasser erlangen hier ihre größte Entfaltung.
Zwischen der Mündung des Neckars und der Nahe
erlischt die alpine Beeinflussung des Oberrheins mehr und mehr,
immer stärker kommt der Anteil der Nebenflüsse aus den Mittel-
gebirgen am Gang der jährlichen Wasserbewegung zur Geltung.
Gröbere Geschiebe aus den Alpen fehlen so gut wie völlig; an ihre
Stelle treten Feinkies, Sand und Schlick mit der entsprechenden
Tier- und Pflanzenwelt; lithophile Organismen erscheinen fast
ausschließlich auf den künstlichen Steinbewurf der Uferböschung
sowie auf das Flolzwerk der Landungsbrücken usw. beschränkt.
In der höheren Vegetation der Ufer sind ZD'ppopAue und Afyricarm
gänzlich verschwunden, von ihren Begleitpflanzen erreichen nur
A^rm^ sowie die Equiseten den Mittel-
rhein. Auch die Auwälder treten zurück; in ruhigem Zuge flutet
der Strom zwischen weiten Wiesenflächen durch die Niederung,
die bis in die Gegend von Gernsheim in vielem bereits Anklänge
an den Charakter der Tiefebene, des Niederrheins zeigt.
Charakteristische Elemente der Tier- und Pflan-
zenwelt des Oberrheins. — Im allgemeinen trägt die Tier-
und Pflanzenwelt des Oberrheins und seiner Nebengewässer ein
 
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