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Lauterborn, Robert ; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1918, 1. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms, 3 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.38876#0027
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Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. III. (B. 1) 19

Pr. Mahaleb, Sorbus Aria, S. aucuparia, £. torminalis, Amelanchier
vulgaris, Cotoneaster integerrima, Crataegus monogyna, Cr. oxya-
cantha, Ribes alpinum, Viburnum lantana, Cornus sanguinea,
Ligustrum vulgare, Berberis vulgaris. Die offenen Stellen tragen
den Charakter heideartiger Trockenwiesen mit reichster Vege-
tation. Hier blühen Anthericum liliago, Anemone Pulsatilla,
Helleborus foetidus (häufig), Dianthus Carthusianorum, 7J. <7eZ-
toides, Iberis intermedia (boppardensis) nur bei Boppard, 7?osa /Vm-
pinellifolia, Origanum vulgare, Sarothamnus scoparius, Cytisus
sagittalis, Genisla pilosa, Coronilla varia, Geranium sanguineum,
Dictamnus albus, Helianthemum Chamaecistus, Eryngium cam-
pestre, Falcaria vulgaris, Seseli Libanotis, Peucedanum Cervaria,
Bupleurum falcatum, Asperula glauca, Teucrium Chamaedrys,
Orobanche Rapum, 0. Hederae, 6h Galii, Scabiosa Columbana,
HsZer Amelius, H. Linosyris, Chrysanthemum corymbosum, Achillea
nobilis, Centaurea Scabiosa, Lactuca virosa, Hieracium Peleterianum
usw. Leider erscheint diese ganze interessante Vegetation, die
durchaus an diejenige der südlichen Gariden oder Felsheiden er-
innert, durch Anlage von Eichenschälwaldungen namentlich auf
den Höhen vielerorts bereits stark bedroht.
Die Tierwelt dieser sonnigen Talhänge mit ihren bebuschten
Halden, Felsen und trockenen Bergwiesen ist sehr reich an Arten,
! unter denen wie in der Pflanzenwelt Formen des Südens einen
besonders charakteristischen Anteil nehmen. Von Säugetieren
bergen sich in den Gesträuchen alle drei westdeutschen Hasel-
Smäuse wie Myoxus glis, Eliomys quercinus, Muscardinus avella-
narius. Von Vögeln horstet in den Felswänden der Wanderfalke
jpc/ico peregrinus noch an mehreren Orten, ab und zu auch noch
der Uhu {Bubo bubo), so bis vor kurzem am Spitznack oberhalb
der Lorelei. Südlicher Herkunft sind Emberiza eia, der Zippammer,
der auf den Felsen nistet, sowie 7?. cirlus, der Zaunammer, der die
Weinberge bevorzugt; Monticola saxatilis, die Steindrossel, die
Irüher am Mittelrhein weiter verbreitet war, ist hier seit etwa
25 Jahren als Brutvogel verschwunden, hält sich aber an der
Mosel noch in vereinzelten Paaren. Im 16. Jahrhundert lebte auf
den gebüschreichen Felsenbergen der Umgebung von St. Goar
sowie um die Landskron nahe der Ahrmündung auch noch das
Rothuhn (Caccabis ruja), das sich jetzt nach den wärmeren Alpen-
gegenden sowie auf die Gebirge Süd- und Westeuropas zurückgezogen

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