Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. III. (B.l) 63
moore ist das Zusammenvorkommen von Libellen sehr verschie-
dener Herkunft: ausgesprochen nordische und nordöstliche Arten
wie Nehallenia speciosa, Agrion lunulatum, A. hastulatum, östliche
und südöstliche wie Erythromma viridulum, Gomphus flavipes,
Südwestliche wie Pyrrhosoma tenellum, Gomphus pulchellus bevöl-
kern hier nebeneinander dieselben Flugplätze. —
Auf dem rechten Ufer des Rheins, wo die Niederterrasse
zunächst nur wenig weit nach Osten übergreift, sind auch die
Torfmoore nur in entsprechend geringerer Ausdehnung entwickelt.
Sie bildeten hier früher einen vielfach unterbrochenen ziemlich
schmalen Gürtel, der sich entlang des Abfalls des Bergischen Hügel-
landes, meist in Rinnen am Rande der älteren Terrassen, von der
Siegmündung an weit nach Norden zog, hier immer mehr sich in
die Breite dehnend. Die meisten dieser Moore, hauptsächlich Über-
gangsmoore, sind jetzt trocken gelegt. Die letzten Reste der
ursprünglichen Vegetation mit Charakterpflanzen wie Cladium
mariscus, Rhynchospora alba, Rh. fusca, Scirpus fluitans, Sc. multi-
caulis, Potamogeton polygonifolius, P. alpinus, P. coloratus, Elis-
ma natans, Narthecium ossifragum, Liparis Loeselii, Malaxis
paludosa, APyrica gale, Erica tetralix, haben sich noch bei Sieg-
burg an der Siegmündung, weiter abwärts bei Wahn südöstlich
von Köln, bei Untersbach u. a. 0. erhalten, aber auch hier überall
von der Kultur mit Vernichtung bedroht.
Heiden und Hochmoore.
Wie die weiten grünen Wiesenflächen, die Sümpfe und Moore
gehören auch die Heiden zum Bild der Landschaft am Nieder-
rhein. Ihr Gebiet sind die höher liegenden wasserarmen Sand-
anhäufungen der diluvialen Terrassen, welche die eigentliche
Stromniederung umrahmen. Bis etwa gegen Düsseldorf nur stellen-
weise entwickelt, gewinnt die Heide nordwärts immer mehr an
Boden und wird herrschend im Bereich der Aufschüttungen, welche
das nordische Inlandeis hier zurückließ. So besonders auf den
Moränen und Sandern der Veluwe, jenem welligen Hügelland,
das sich mit seinen braunen Heiden und Mooren, seinen gelben
Flugsanddünen und wüstenartigen Sandflächen von den Ufern des
Rheins bis zu jenen der Zuidersee erstreckt. Am deutschen Nieder-
rhein besitzt die Gegend von Wesel, weiter das Gebiet zwischen
moore ist das Zusammenvorkommen von Libellen sehr verschie-
dener Herkunft: ausgesprochen nordische und nordöstliche Arten
wie Nehallenia speciosa, Agrion lunulatum, A. hastulatum, östliche
und südöstliche wie Erythromma viridulum, Gomphus flavipes,
Südwestliche wie Pyrrhosoma tenellum, Gomphus pulchellus bevöl-
kern hier nebeneinander dieselben Flugplätze. —
Auf dem rechten Ufer des Rheins, wo die Niederterrasse
zunächst nur wenig weit nach Osten übergreift, sind auch die
Torfmoore nur in entsprechend geringerer Ausdehnung entwickelt.
Sie bildeten hier früher einen vielfach unterbrochenen ziemlich
schmalen Gürtel, der sich entlang des Abfalls des Bergischen Hügel-
landes, meist in Rinnen am Rande der älteren Terrassen, von der
Siegmündung an weit nach Norden zog, hier immer mehr sich in
die Breite dehnend. Die meisten dieser Moore, hauptsächlich Über-
gangsmoore, sind jetzt trocken gelegt. Die letzten Reste der
ursprünglichen Vegetation mit Charakterpflanzen wie Cladium
mariscus, Rhynchospora alba, Rh. fusca, Scirpus fluitans, Sc. multi-
caulis, Potamogeton polygonifolius, P. alpinus, P. coloratus, Elis-
ma natans, Narthecium ossifragum, Liparis Loeselii, Malaxis
paludosa, APyrica gale, Erica tetralix, haben sich noch bei Sieg-
burg an der Siegmündung, weiter abwärts bei Wahn südöstlich
von Köln, bei Untersbach u. a. 0. erhalten, aber auch hier überall
von der Kultur mit Vernichtung bedroht.
Heiden und Hochmoore.
Wie die weiten grünen Wiesenflächen, die Sümpfe und Moore
gehören auch die Heiden zum Bild der Landschaft am Nieder-
rhein. Ihr Gebiet sind die höher liegenden wasserarmen Sand-
anhäufungen der diluvialen Terrassen, welche die eigentliche
Stromniederung umrahmen. Bis etwa gegen Düsseldorf nur stellen-
weise entwickelt, gewinnt die Heide nordwärts immer mehr an
Boden und wird herrschend im Bereich der Aufschüttungen, welche
das nordische Inlandeis hier zurückließ. So besonders auf den
Moränen und Sandern der Veluwe, jenem welligen Hügelland,
das sich mit seinen braunen Heiden und Mooren, seinen gelben
Flugsanddünen und wüstenartigen Sandflächen von den Ufern des
Rheins bis zu jenen der Zuidersee erstreckt. Am deutschen Nieder-
rhein besitzt die Gegend von Wesel, weiter das Gebiet zwischen