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Lauterborn, Robert ; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1918, 1. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms, 3 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.38876#0029
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Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. III. (B. 1) 21

uren Machilis pölypoda, M. annulicornis sowie nach Bertkau
auch Japyx solifugus (Rochusberg). Von bemerkenswerten Spin-
nen wären Atypus piceus, Eresus cinnaberinus, Micaria splendi-
dissima und die giftige Cheiracanthium nutrix zu erwähnen.
Wälder. — Die Schattenhänge des Rheintals sowie die
Rücken der anschließenden Hochflächen, soweit sie nicht von
Kulturland eingenommen werden, beherrscht der Wald und zwar
von Natur aus der Laubwald. Eiche, Hainbuche und Rotbuche,
mit eingesprengten Linden (Tilia cordata und T. platyphyllos),
Ahornen (Acer ccimpestre, A. pseudoplatanus), Ulmen (Ulmus cam-
pestris, U. effusa, U. montana), Sorbus aria, S. aucuparia, Prunus
padus, Birken, Zitterpappeln bilden den Hauptbestand, den von
Sträuchern Hasel, Cornus sanguinea, Sambucus racemosa, Vibur-
num lantana, sowie Ilex aquifolium durchsetzen. Die Kraut-
vegetation weist von charakteristischen Pflanzen u. a. Ranunculus
aconitifolius, Dentaria bulbifera, Geranium silvaticum, Euphorbia
dulcis, Mercurialis perennis, Vinca minor, Lithospermuni purpureo-
coeruleum, Pulmonaria officinalis, Teucrium Scorodonia, Digitalis
pur pur ea, D. ambigua, Centaurea montana, Senecio Fuchsii, N.
spathulifolius, Poa Chaixi usw. auf.
Die Tierwelt dieser Wälder besitzt noch Edelhirsch und
Wildschwein in freier Wildbahn, auch die Wildkatze hat sich noch
gehalten. Das Birkhuhn breitet sich, teilweise durch künstliche
Einbürgerung unterstützt, immer mehr aus, dagegen ist das Auer-
wild fast völlig ausgerottet. Von Raubvögeln horstet hier noch
vereinzelt der Schlangenadler Circaetos gallicus. Von Mollusken
finden sich an feuchten Stellen mit moderndem Laub, an Felsen
usw. Daudebardia rufa, Lü brevipes, Limax maximus, L. tenellus,
Milax marginatus, Vitrina major, Arion intermedius, Fruticicola
i'uf es eens, Balea perversa, Clausilia bidentata, CI. parvula, 67.
jRolphii, Buliminus obscurus, B. montanus usw.
Seitenbäche des Rheins. — Auf den waldbedeckten Höhen
zu beiden Seiten des Stroms entspringen zahlreiche Bäche, die
durch feuchte schluchtartige Täler in starkem Falle über Felsen
dem. Rhein zueilen. Ihre Tier- und Pflanzenwelt ist die typische
der kühlen mitteldeutschen Gebirgsbäche, die hier besonders
nahe an den Rhein herantritt. Von Algen sitzen an den Steinen
Hildenbrandia rivularis, Batrachospermum moniliforme sowie die
 
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