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Lauterborn, Robert ; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1918, 1. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms, 3 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.38876#0037
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Die geographische und biologische Gliederung desRheinstronis. III. (B. 1) 29

mdränen der nordischen Gletscher bogenförmig von Amsterdam
über Rhenen, Nymwegen, Cleve, Xanten, nördlich Krefeld bis
gegen Duisburg, wo sie nach Osten abbogen; die Reste dieser
„Staumoränen“ bilden auf deutschem Boden die Hügel von Cleve,
Calcar, Xanten, den Hülserberg bei Krefeld usw. Durch diesen
Gletscher- und Moränenwall wurden alle nordwärts ziehenden
Arme des Deltas völlig unterbunden und die gesamten Fluten
von Rhein und Maas, verstärkt durch die Schmelzwasser der
Gletscher, nach Westen abgelenkt. Auch die Wasser der Weser
scheinen beim Zurückweichen des Eises zeitweise mit denjenigen
des Rheins vereint diesen Weg genommen zu haben.
Erst der Rückzug der Gletscher eröffnete den Stromarmen
des Rheins auch wieder den Abfluß nach Norden. Seine Auf-
schüttungen aus jener Zeit bilden die Mittelterrasse. Am deut-
schen Niederrhein anfangs tief in die Hauptterrasse eingesenkt,
gewinnt sie namentlich auf der linken Stromseite größere Aus-
dehnung; im Bereich des Deltas durchsetzt sie nach Keilhacks
Darstellung (1915) in breiten Talböden, dem Lauf der Ijssel sowie
dem Geldernschen Trockentale von Wageningcn bis zur Zuidersee
folgend, das Moränengebiet. Dabei lag zur Mittelterrassenzeit die
Stromteilung des Rheins beträchtlich weiter oberhalb als jetzt.
Schon in der Gegend von Krefeld zweigte ein Arm ab, der über
Geldern zur Maas zog; eine weitere Gabelung erfolgte bei Emmer-
ich, wo ein Arm das Tal der Ijssel entlang nach Norden floß.
Die jüngste Terrasse ist die Niederterrasse, die sich un-
mittelbar an diejenige des Mittelrheins anschließt. Sie bildet eine
weite nur wenig gegliederte Ebene, die von zahllosen jetzt meist
verlandeten und von Sümpfen und Wiesenmooren erfüllten alten
Flutrinnen des Rheins durchzogen wird. Im Bereich des Deltas
tritt die Niederterrasse nur noch entlang der Ijssel morphologisch
im Bild der Landschaft hervor; an den westlichen Armen Waal
und Lek ist sie weithin unter alluvialen Sand- und Schlickablagerun-
gen sowie unter Torfbildungen begraben1.
1 Die Gliederung der Terrassen des Xiederrheins und ihre Beziehungen
zum Glazialdiluvium sind in der letzten Zeit Gegenstand eingehender Erör-
terungen niederländischer und deutscher Geologen gewesen, ohne daß aber
bis jetzt eine völlige Einigung erzielt wäre. In den neueren Arbeiten von
Steeger (1913) und Keilhack (1915) wird die Auffassung vertreten, daß die
Eiszeit, welche am Niederrhein die großen Endmoränen schuf, der Rißeiszeit
 
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