Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. III. (B. 1) 43
stieg — zum Laichen nach dem Mittelrhein, Oberrhein und
Hochrhein oberhalb Basel empor; die kleinere Finte {CI. finta)
dürfte mit der Eiablage schon bald oberhalb der Brackwasser-
zone beginnen. Dasselbe gilt vom Stör (Acipenser sturio), der im
April und Mai den Rhein aufwärts zieht, jetzt allerdings gegenüber
früheren Zeiten beträchtlich vermindert. Ziemlich häufig erscheint
dagegen noch das Flußneunauge (Petromyzon fluviatilis), weit
spärlicher die Meerlamprete {Petromyzon marinus), die aber ab und
zu sogar noch bis Basel gelangt. Einen weiteren Gast aus dem
Meere stellt die Flunder {Pleuronectes flesus) dar, die im Delta
nicht selten ist und hier auch in die Kanäle und Binnenwasser
eindringt; sie wurde früher bis nach Bonn herauf gefangen, wäh-
rend ihr Vorkommen im Mittelrhein und gar im Oberrhein jetzt zu
den seltensten Ausnahmefällen gehört.
In das Brackwasser der Rheinmündungen gehen von Stand-
fischen des Süßwassers besonders Acerina cernua, Gasterosteus
aculeatus, G. pungitius, Leuciscus rutilus, Alburnus alburnus\ vom
Meere her treten Gasterosteus spinachia, Zoarces viviparus, Clupea
harengus usw. häufiger dahin ein.
b) Vögel. — Das Strombild des Niederrheins wird namentlich
in seinem unteren Abschnitt von zahlreichen Vögeln belebt, die
teils an den Ufern brüten, teils von den benachbarten weiten
Wiesenflächen, Sümpfen und Binnenwassern nahrungssuchend hier-
her streichen; dazu kommt zu den Zugzeiten noch eine beträcht-
liche Anzahl nordischer Gäste. Über dem Spiegel kreisen Scharen
von Möwen und Seeschwalben, meist Larus ridibundus und Sterna
fluviatilis, die beide hier brüten, im Sommer auch Hydrochelidon
nigra. Am Ufer fischt Ardea cinerea, der neben vereinzelten Nist-
stätten entlang des Rheins im Parke des Schlosses Heltorf bei
Kaiserswerth unterhalb Düsseldorf eine Brutkolonie von über
100 besetzten Horsten besitzt; im Delta erscheint, stromab-
wärts immer zahlreicher, auch der Kormoran, Phalacrocorax
carbo, der in Holland vielfach nistet, am übrigen Rhein da-
gegen meist nur gelegentlich als Gast erscheint. In den Weiden-
gebüschen am Ufer brüten Erithacus cyaneculci, Acrocephalus
palustris, Parus atricapillus rhenanus, Motacilla alba, in den
Rohrbeständen und Seggenfluren Emberiza schoeniclus, Acro-
cephalus arundinaceus, A. streperus, A. schoenobanus, alle sehr
häufig, im Delta, namentlich entlang der Ouden Maas, vereinzelt
stieg — zum Laichen nach dem Mittelrhein, Oberrhein und
Hochrhein oberhalb Basel empor; die kleinere Finte {CI. finta)
dürfte mit der Eiablage schon bald oberhalb der Brackwasser-
zone beginnen. Dasselbe gilt vom Stör (Acipenser sturio), der im
April und Mai den Rhein aufwärts zieht, jetzt allerdings gegenüber
früheren Zeiten beträchtlich vermindert. Ziemlich häufig erscheint
dagegen noch das Flußneunauge (Petromyzon fluviatilis), weit
spärlicher die Meerlamprete {Petromyzon marinus), die aber ab und
zu sogar noch bis Basel gelangt. Einen weiteren Gast aus dem
Meere stellt die Flunder {Pleuronectes flesus) dar, die im Delta
nicht selten ist und hier auch in die Kanäle und Binnenwasser
eindringt; sie wurde früher bis nach Bonn herauf gefangen, wäh-
rend ihr Vorkommen im Mittelrhein und gar im Oberrhein jetzt zu
den seltensten Ausnahmefällen gehört.
In das Brackwasser der Rheinmündungen gehen von Stand-
fischen des Süßwassers besonders Acerina cernua, Gasterosteus
aculeatus, G. pungitius, Leuciscus rutilus, Alburnus alburnus\ vom
Meere her treten Gasterosteus spinachia, Zoarces viviparus, Clupea
harengus usw. häufiger dahin ein.
b) Vögel. — Das Strombild des Niederrheins wird namentlich
in seinem unteren Abschnitt von zahlreichen Vögeln belebt, die
teils an den Ufern brüten, teils von den benachbarten weiten
Wiesenflächen, Sümpfen und Binnenwassern nahrungssuchend hier-
her streichen; dazu kommt zu den Zugzeiten noch eine beträcht-
liche Anzahl nordischer Gäste. Über dem Spiegel kreisen Scharen
von Möwen und Seeschwalben, meist Larus ridibundus und Sterna
fluviatilis, die beide hier brüten, im Sommer auch Hydrochelidon
nigra. Am Ufer fischt Ardea cinerea, der neben vereinzelten Nist-
stätten entlang des Rheins im Parke des Schlosses Heltorf bei
Kaiserswerth unterhalb Düsseldorf eine Brutkolonie von über
100 besetzten Horsten besitzt; im Delta erscheint, stromab-
wärts immer zahlreicher, auch der Kormoran, Phalacrocorax
carbo, der in Holland vielfach nistet, am übrigen Rhein da-
gegen meist nur gelegentlich als Gast erscheint. In den Weiden-
gebüschen am Ufer brüten Erithacus cyaneculci, Acrocephalus
palustris, Parus atricapillus rhenanus, Motacilla alba, in den
Rohrbeständen und Seggenfluren Emberiza schoeniclus, Acro-
cephalus arundinaceus, A. streperus, A. schoenobanus, alle sehr
häufig, im Delta, namentlich entlang der Ouden Maas, vereinzelt