68 (B.l)
Robert Lauterborn:
und Coscinodiscus lacustris, beide für den Niederrhein besonders
charakteristisch, weiter Grünalgen der Gattungen Scenedesmus,
Pediastrum, Actinastrum, von Rotatorien Brachionus pala, von
Crustaceen Bosmina cornuta-longirostris mit B. coregoni, Euryte-
mora velox usw. Mit ihnen mischen sich meerwärts anfangs spärlich
dann immer stärker die typischen Formen des Brackwassers,
von Diatomeen besonders Biddulphia mobiliensis, B. rhombus,
B. favus, Coscinodiscus subtilis, L. radiatus, Actinoptychus undu-
latus, Eupodiscus argus, Arten von Chaetoceras und Bhizosolenia,
von Crustaceen besonders Massen von Eurytemora affinis. Auch
am Boden dringen Brackwasserformen weit in die Aestuarien vor.
So Cordylophora lacustris, Membranipora membranacea, Baianus
improvisus, Corophium grossipes, Gammarus locusta, Neomysis
vulgaris, Crangon vulgaris, Leander longirostris die hier alle auf die
eigentliche Gezeitenstrecke beschränkt bleiben. Dagegen haben
sich die ursprünglich ebenfalls dem Brackwasser angehörigen und
hier besonders häufigen Mollusken Dreissensia polymorpha und
Lithoglyphus naticoides völlig dem Süßwasser angepaßt und sind
im Laufe des vergangenen Jahrhunderts durch den Schiffsverkehr
stromaufwärts bis in den Oberrhein verschleppt worden.
Alljährlich treten aus dem Meere auch Scharen von Wander-
fischen in die Aestuarien ein und zehren hier geraume Zeit von
der reichen Tierwelt des Brackwassers, bevor sie ihre Laichzüge
nach den oberen Stromstrecken antreten. Von diesen schwimm-
kräftigen Fischen steigt der Lachs (Trutta solar) bis zu den kühlen
Alpengewässern, der Maifisch (Alosa alosa) bis zum Hochrhein
auf, während die Meerforelle (Trutta trutta) und die Finte (Alosa
finta) regelmäßiger kaum über den Mittelrhein hinaus gelangen;
Schnäpel (Coregonus oxyrhynchus) und Stör (Acipenser sturio)
laichen bereits im Niederrhein. Am wenigsten weit vom Meere
entfernt sich der Stint (Osmerus eperlanus), der hauptsächlich in
der Gezeitenstrecke, in der Merwede bis gegen Woudrichem, in
der Jjssel bis gegen Zutphen laicht und dessen Jungfische in
den Aestuarien heranwachsen. Sonst dringt noch die Flunder
(Pleuronectes flesus) im Delta weit in das Süßwasser vor, ohne
aber hier zur Fortpflanzung zu schreiten.
Die Meeressäuger der Gattungen Phoca, Phocaena und Orca,
die gelegentlich in den Mündungsarmen erscheinen, gelangen nur
in ganz ausnahmsweisen Fällen über den Niederrhein hinaus.
Robert Lauterborn:
und Coscinodiscus lacustris, beide für den Niederrhein besonders
charakteristisch, weiter Grünalgen der Gattungen Scenedesmus,
Pediastrum, Actinastrum, von Rotatorien Brachionus pala, von
Crustaceen Bosmina cornuta-longirostris mit B. coregoni, Euryte-
mora velox usw. Mit ihnen mischen sich meerwärts anfangs spärlich
dann immer stärker die typischen Formen des Brackwassers,
von Diatomeen besonders Biddulphia mobiliensis, B. rhombus,
B. favus, Coscinodiscus subtilis, L. radiatus, Actinoptychus undu-
latus, Eupodiscus argus, Arten von Chaetoceras und Bhizosolenia,
von Crustaceen besonders Massen von Eurytemora affinis. Auch
am Boden dringen Brackwasserformen weit in die Aestuarien vor.
So Cordylophora lacustris, Membranipora membranacea, Baianus
improvisus, Corophium grossipes, Gammarus locusta, Neomysis
vulgaris, Crangon vulgaris, Leander longirostris die hier alle auf die
eigentliche Gezeitenstrecke beschränkt bleiben. Dagegen haben
sich die ursprünglich ebenfalls dem Brackwasser angehörigen und
hier besonders häufigen Mollusken Dreissensia polymorpha und
Lithoglyphus naticoides völlig dem Süßwasser angepaßt und sind
im Laufe des vergangenen Jahrhunderts durch den Schiffsverkehr
stromaufwärts bis in den Oberrhein verschleppt worden.
Alljährlich treten aus dem Meere auch Scharen von Wander-
fischen in die Aestuarien ein und zehren hier geraume Zeit von
der reichen Tierwelt des Brackwassers, bevor sie ihre Laichzüge
nach den oberen Stromstrecken antreten. Von diesen schwimm-
kräftigen Fischen steigt der Lachs (Trutta solar) bis zu den kühlen
Alpengewässern, der Maifisch (Alosa alosa) bis zum Hochrhein
auf, während die Meerforelle (Trutta trutta) und die Finte (Alosa
finta) regelmäßiger kaum über den Mittelrhein hinaus gelangen;
Schnäpel (Coregonus oxyrhynchus) und Stör (Acipenser sturio)
laichen bereits im Niederrhein. Am wenigsten weit vom Meere
entfernt sich der Stint (Osmerus eperlanus), der hauptsächlich in
der Gezeitenstrecke, in der Merwede bis gegen Woudrichem, in
der Jjssel bis gegen Zutphen laicht und dessen Jungfische in
den Aestuarien heranwachsen. Sonst dringt noch die Flunder
(Pleuronectes flesus) im Delta weit in das Süßwasser vor, ohne
aber hier zur Fortpflanzung zu schreiten.
Die Meeressäuger der Gattungen Phoca, Phocaena und Orca,
die gelegentlich in den Mündungsarmen erscheinen, gelangen nur
in ganz ausnahmsweisen Fällen über den Niederrhein hinaus.