Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. III. (B.l) 71
Rein nordisch sind im Gebiete von Grustaceen die Daph-
nide Eurycercus glacialis, neuerdings in Heidegewässern Nord-
brabants nachgewiesen, sonst nur noch aus dem arktischen Norden
Europas und Asiens sowie aus Grönland bekannt; von Sumpf-
schmetterlingen sind nordisch Orgyia ericae, Celaena Haworthii,
Tapinostola Hellmanni, Xylina lambda, von Trichopteren Limno-
philus elegans und Cyrnus crenaticornis. Von Vögeln Charadrius
apricarius und Limosa limosa als Brutvögel, von Säugern Micro-
tus ratticeps, in der Glazialzeit einst weit verbreitet, um 1835 noch
bei Lisse zwischen Leiden und Haarlem gefangen, sonst vereinzelt
im östlichen Norddeutschland (Pommern, Eberswalde) häufiger
im Norden Europas und Asiens. Microtus campestris, unsere
seltenste Wühlmaus, ist bisher nur für die Gegend von Düsseldorf
und Eerbeck in Holland, weiter für Braunschweig und Dänemark
nachgewiesen.
Vorherrschend nordisch ist von Grustaceen Eurytemora
velox, ein charakteristischer Plankton-Gopepode der Gewässer des
Tieflands im Bereich der Nord- und Ostsee, der nur entlang des
Rheins in durch Wasservögel verschleppten unbeständigen Kolonien
bisweilen weiter nach Süden dringt (Insel Nonnenwerth am Mittel-
rhein, Tümpel des Altrheins Stockstadt-Erfelden am Oberrhein).
Bosmina coregoni, im Norden in zahlreichen Formen weit ver-
breitet, erscheint am Oberlauf des Rheins nur im Bereich der Alpen
und ihres glazial beeinflußten Vorlandes (Bodensee usw.), sowie in
den höheren Mittelgebirgen (Schwarzwald, Vogesen); ähnlich verhält
sich Heterocope saliens. Auch die nordischen Libellen der Torf-
sümpfe des Niederrheins wie Somatochlora arctica, Leucorhinia
dubia, Agrion hastulatum, A. lunulatum treten am Oberlauf vor-
wiegend in den Mooren der Gebirge sowie in denen der Moränen-
landschaft der Alpen auf1. Von Lepidopteren zeigen die Hoch-
moorformen Acronycta menyanthidis und Tholomiges turjosalis
eine ähnliche Verbreitung; die übrigen im Norden häufigeren
Sumpfschmetterlinge wie beispielsweise die Gattung Nonagria,
Phragmatoecia castaneae, Calamotropha paludella, Chilo phrag-
mitellus, Ch. cicatricellus usw. halten sich am Oberrhein an die
Gewässer der Ebene, Acentropus niveus geht bis zum Bodensee.
Dasselbe gilt auch von den nordischen Mollusken wie Amphi-
1 Nur Nehallenia speciosa scheint im Süden den hochliegenden Gebirgs-
mooren zu fehlen, findet sich aber zerstreut in den Torfsümpfen der Ebene
und an den Moränenseen der Schweiz.
Rein nordisch sind im Gebiete von Grustaceen die Daph-
nide Eurycercus glacialis, neuerdings in Heidegewässern Nord-
brabants nachgewiesen, sonst nur noch aus dem arktischen Norden
Europas und Asiens sowie aus Grönland bekannt; von Sumpf-
schmetterlingen sind nordisch Orgyia ericae, Celaena Haworthii,
Tapinostola Hellmanni, Xylina lambda, von Trichopteren Limno-
philus elegans und Cyrnus crenaticornis. Von Vögeln Charadrius
apricarius und Limosa limosa als Brutvögel, von Säugern Micro-
tus ratticeps, in der Glazialzeit einst weit verbreitet, um 1835 noch
bei Lisse zwischen Leiden und Haarlem gefangen, sonst vereinzelt
im östlichen Norddeutschland (Pommern, Eberswalde) häufiger
im Norden Europas und Asiens. Microtus campestris, unsere
seltenste Wühlmaus, ist bisher nur für die Gegend von Düsseldorf
und Eerbeck in Holland, weiter für Braunschweig und Dänemark
nachgewiesen.
Vorherrschend nordisch ist von Grustaceen Eurytemora
velox, ein charakteristischer Plankton-Gopepode der Gewässer des
Tieflands im Bereich der Nord- und Ostsee, der nur entlang des
Rheins in durch Wasservögel verschleppten unbeständigen Kolonien
bisweilen weiter nach Süden dringt (Insel Nonnenwerth am Mittel-
rhein, Tümpel des Altrheins Stockstadt-Erfelden am Oberrhein).
Bosmina coregoni, im Norden in zahlreichen Formen weit ver-
breitet, erscheint am Oberlauf des Rheins nur im Bereich der Alpen
und ihres glazial beeinflußten Vorlandes (Bodensee usw.), sowie in
den höheren Mittelgebirgen (Schwarzwald, Vogesen); ähnlich verhält
sich Heterocope saliens. Auch die nordischen Libellen der Torf-
sümpfe des Niederrheins wie Somatochlora arctica, Leucorhinia
dubia, Agrion hastulatum, A. lunulatum treten am Oberlauf vor-
wiegend in den Mooren der Gebirge sowie in denen der Moränen-
landschaft der Alpen auf1. Von Lepidopteren zeigen die Hoch-
moorformen Acronycta menyanthidis und Tholomiges turjosalis
eine ähnliche Verbreitung; die übrigen im Norden häufigeren
Sumpfschmetterlinge wie beispielsweise die Gattung Nonagria,
Phragmatoecia castaneae, Calamotropha paludella, Chilo phrag-
mitellus, Ch. cicatricellus usw. halten sich am Oberrhein an die
Gewässer der Ebene, Acentropus niveus geht bis zum Bodensee.
Dasselbe gilt auch von den nordischen Mollusken wie Amphi-
1 Nur Nehallenia speciosa scheint im Süden den hochliegenden Gebirgs-
mooren zu fehlen, findet sich aber zerstreut in den Torfsümpfen der Ebene
und an den Moränenseen der Schweiz.