16(B. ii)
IlAVS PETERSEN:
dabei für den Vergleich ohne Bedeutung. Man braucht sich diese
ganze Bildung nur ins Starre und Dauernde übersetzt zu denken,
um etwas vor sich zu haben, was dem lamellösen Knochen der
Hävers sehen Kanäle entspricht.
Kurz und gut, trotz v. KoRFF und des unbestreitbaren Fort-
schrittes, den seine Arbeiten gebracht haben, und trotz der umfang-
reichen Literatur, die über die Osteogenese besteht, scheint mir
dieses Problem noch nicht ganz gelöst und voller zweifelhafter
Dinge zu sein, denen nachzugehen wohl verlohnen könnte.
Hinzu kommt, daß die Osteogenese immer nur oder ganz vor-
wiegend an Säugetieren studiert worden ist. Die Untersuchung
des embryonalen Skeletts der anderen Wirbeltiere ist meist im Hin-
blick auf entwicklungsgeschichtliche und vergleichend morpho-
logische Fragen geschehen. Über die Knochenbildung bei den
Amphibien ist wohl vieles geschrieben, aber soviel ich sehe, auf
das eigentlich Histologische nicht genauer untersucht worden,
wenigstens nicht in einer Weise, die mit den Studien über die Osteo-
genese der Säugetiere verglichen werden könnte. Die Arbeit von
KASTSCHENKcd enthält trotz des Titels so gut wie nichts über das
histologische Detail der Osteogenese. Auch die Arbeiten von
STÖHR^ beschäftigt sich nur wenig mit den Dingen, auf die wir
hier abzielenL
HL
Aus den im letzten Absatz des vorigen Abschnittes angeführten
Gründen habe ich die Entwicklung des Knochengewebes bei Arm
phibien studiert. Die Hauptfrage dabei war: Wie verhalten sich
die kollagenen Fasern und was sind oder was machen die Osteo-
blasten, soweit sich eben Vorgänge mit histologischen Methoden
studieren lassen ? Ich habe neben Larven von Salamandra macu-
lata, die aber kein geeignetes Objekt sind, Kaulquappen von Bana
temporaria und exculenta sowie von Bombinator pachypus unter-
sucht. Es kam mir mehr darauf an, ein geeignetes Stadium und
1 KASTSCHENno, Genese und Architektur des Bahrachierknochens. Arch.
f. mikr. Anat. 1881, Bd. 19.
2 SrÖHR, Entw. d. Schädels d. Amphibien. Zeitschr. f. wissenschaftl.
Zool. 33, 1879 und 36, 1882.
3 Im übrigen verweise ich auf die ausführl. Besprechung* bei EuGELiNG,
a. a. O., S. 59-67.
IlAVS PETERSEN:
dabei für den Vergleich ohne Bedeutung. Man braucht sich diese
ganze Bildung nur ins Starre und Dauernde übersetzt zu denken,
um etwas vor sich zu haben, was dem lamellösen Knochen der
Hävers sehen Kanäle entspricht.
Kurz und gut, trotz v. KoRFF und des unbestreitbaren Fort-
schrittes, den seine Arbeiten gebracht haben, und trotz der umfang-
reichen Literatur, die über die Osteogenese besteht, scheint mir
dieses Problem noch nicht ganz gelöst und voller zweifelhafter
Dinge zu sein, denen nachzugehen wohl verlohnen könnte.
Hinzu kommt, daß die Osteogenese immer nur oder ganz vor-
wiegend an Säugetieren studiert worden ist. Die Untersuchung
des embryonalen Skeletts der anderen Wirbeltiere ist meist im Hin-
blick auf entwicklungsgeschichtliche und vergleichend morpho-
logische Fragen geschehen. Über die Knochenbildung bei den
Amphibien ist wohl vieles geschrieben, aber soviel ich sehe, auf
das eigentlich Histologische nicht genauer untersucht worden,
wenigstens nicht in einer Weise, die mit den Studien über die Osteo-
genese der Säugetiere verglichen werden könnte. Die Arbeit von
KASTSCHENKcd enthält trotz des Titels so gut wie nichts über das
histologische Detail der Osteogenese. Auch die Arbeiten von
STÖHR^ beschäftigt sich nur wenig mit den Dingen, auf die wir
hier abzielenL
HL
Aus den im letzten Absatz des vorigen Abschnittes angeführten
Gründen habe ich die Entwicklung des Knochengewebes bei Arm
phibien studiert. Die Hauptfrage dabei war: Wie verhalten sich
die kollagenen Fasern und was sind oder was machen die Osteo-
blasten, soweit sich eben Vorgänge mit histologischen Methoden
studieren lassen ? Ich habe neben Larven von Salamandra macu-
lata, die aber kein geeignetes Objekt sind, Kaulquappen von Bana
temporaria und exculenta sowie von Bombinator pachypus unter-
sucht. Es kam mir mehr darauf an, ein geeignetes Stadium und
1 KASTSCHENno, Genese und Architektur des Bahrachierknochens. Arch.
f. mikr. Anat. 1881, Bd. 19.
2 SrÖHR, Entw. d. Schädels d. Amphibien. Zeitschr. f. wissenschaftl.
Zool. 33, 1879 und 36, 1882.
3 Im übrigen verweise ich auf die ausführl. Besprechung* bei EuGELiNG,
a. a. O., S. 59-67.