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Ewald, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 16. Abhandlung): Die Schwalbeschen Scheiden der elastischen Fasern — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36568#0003
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Verschiedene Untersuchungen, besonders die Beobachtungen
bei Pepsin- und Trypsinverdauung, sowie bei Maceration und
Fäulnis*, hatten gezeigt, daß die elastischen Fasern des Liga-
mentum nuchae des Rindes in den zentralen Teilen leichter an-
greifbar sind als in den Randschichten, doch sprachen diese Be-
obachtungen für einen allmählichen Übergang der leichter angreif-
baren Achsenteile in die widerstandsfähigeren Außenschichten
und es konnte daraus nicht auf das Vorhandensein einer beson-
deren, chemisch differenten Hülle geschlossen werden. Eine
solche wirkliche, auch wohl chemisch verschiedene Hüllmembran
wurde erst durch ScHWALBE nachgewiesen und dann von mir
bestätigt. ScHWALBE^ behandelte elastische Fasern des Ligamen-
tum nuchae des Rindes mit Kalilösungen von 35% und dann mit
Wasser. Es zeigte sich, daß in solchen starken Kalilösungen die
Fasern nicht unverändert bleiben, sondern ihre Elastizität ver-
lieren und eine allmähliche Zersetzung erleiden, die den Nachweis
einer chemisch verschiedenen Hülle gestattete. Er hatte eine
solche Membran bereits für wahrscheinlich gehalten nach Macera-
tion der Fasern in Jodserum, oder Behandlung mit Essigsäure,
oder Salzsäure, da man dabei nicht selten Fasern sähe, bei welchen
die scharfe Linie, die sonst den homogenen Inhalt unmittelbar
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. A. EwALD, Zur Histologie und Chemie der elastischen Fasern und des
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2 G. ScHWALBE, a. a. O.
 
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