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Edlbacher, Siegfried; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 2. Abhandlung): Über die freien Amido-Gruppen der Eiweißkörper — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36554#0004
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4(B. 2)

8. EDLBACHER:

ser Methode wurde dann die von D. D. VAN SLYKE* zur Seite ge-
stellt, welche ebenfalls die freien Amidogruppen durch ihr Verhalten
gegen salpetrige Säure der Bestimmung zugänglich macht.
In ähnlicher Richtung bewegten sich die Untersuchungen
Z. SKRAUPS^ über die Methylierung von Eiweißkörpern. Nachdem
durch HERZIG und MEYER^ der Weg eröffnet war, das am Stick-
stoff gebundene Alkyl zu bestimmen, untersuchte SKRAUP die
Einwirkung von Jodmethyl und alkoholischer Kalilauge auf
Gasein und Gelatine und erhielt dadurch ein allerdings auch Jod
enthaltendes Methylcasein und eine Methylgelatine, welche Ver-
bindungen von ihm ausführlich beschrieben worden sind. Es wurde
auch die Hydrolyse dieser Produkte durchgeführt, doch ist es
nicht gelungen, methylierte Spaltungsprodukte zu isolieren. Diese
Untersuchungen, auf die ich weiter unten noch ausführlicher
zurückkommen werde, wurden dann von HERZIG und LAND-
STEiNER^ wieder aufgenommen, doch wurde von diesen Autoren
nicht Jodmethyl, sondern Diazomethan als Methylierungsmittel
verwendet. Auf die Resultate dieser Untersuchungen wollen wir
ebenfalls erst weiter unten eingehen.
Die ersten Versuche über die Einwirkung von Dimethyl-
sulfat auf Eiweißkörper stammen von RoGOziNSKD, der unter
A. KossELS Leitung Clupein mit diesem Reagens behandelte.
Nachdem es mir^ gelungen war, die Schwierigkeiten des von
F. PREGid ausgearbeiteten Verfahrens der Bestimmung des Methyls
am Stickstoff, das sich im Prinzip dem ursprünglich HERZiG-
MEYERSchen Verfahren anlehnt, in den Weg stellten, zu über-
winden, nahm ich die seinerzeit von RoGoziNSKi begonnenen
Untersuchungen zum Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit.
Es sollte die Einwirkung von Dimethylsulfat auf Eiweiß-
körper nach verschiedenen Richtungen hin in Angriff genommen
und die dadurch gewonnenen Erkenntnisse mit den bisher bekann-
^ D. D. YAN SLYKE: Ber.: Bd. 44, S. 1684 (1911).
s SKRAUP und KRAUSE, Monatshefte 30, 8. 447 (1909).
^ SKRAUP und BÖTTCHER, Monatshefte 31, 8. 1035 (1910).
HERZIG und MEYER, Ber. 27, S. 319 (1894).
Monatsheftel5, 8. 613(1894), M. 16, 8. 599(1894), M. 18, 8. 379(1897).
4 HERZIG und LANDSTEINER, Bioch. Zeitschr. Bd. 61, 8.458 (1914).
5 RoGoziNSKi, Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. 80, 8. 371 (1912).
6 EDLBACHER: Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. 101, 8. 278 (1918).
7 F. PREGL: Die quantitative organische Mikroanalyse. Berlin,
J. Springer 1917.
 
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