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Dräseke, Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 8. Abhandlung): Zur Kenntnis des Gehirns der Nagetiere — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36560#0003
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Die Erforschung des Nagetiergehirns ist von deutscher Seite
zuerst in den Jahren 1869 und 1870 von L. STiEDA\ der zu seinen
Arbeiten Kaninchen und Maus wählte, makro- und mikroskopisch
in Angriff genommen worden; ihm folgten dann im Jahre 1884
W. KRAUSE^ mit seiner Anatomie des Kaninchens und im Jahre
1885 KRAUSHAAR^, der bei Maus und Meerschweinchen über die
Entwicklung der Hypophysis und Epiphysis arbeitete, und zu-
letzt im Jahre 1899 FLATAU und JACOB somA, welche in ihrem
großen Handbuch als Paradigmata für das Nagergehirn Ka-
ninchen, Hausratte und Meerschweinchen nahmen, während
ZiEHEN° ^ an verschiedenen Orten bei seinen vergleichend
anatomischen Studien des Gehirns der Nagetiere gedachte.
Bei der Erforschung einer so formenreichen Säugetiergruppe,
wie sie die Nager darstellen, ist es aber unbedingt erforderlich, auch
die körperlich größeren Vertreter dieser Gruppe, die nicht in unserer
engeren Heimat wohnen, zu berücksichtigen. Dies war aber nur
französischen und englischen Forschern bei ihrem großen kolonia-
len Besitz Vorbehalten. Auch bei einer anderen Säugetiergruppe,
die sehr verschiedene Vertreter in sich vereinigt, bei den Eden-
taten, stoßen wir auf die gleiche Tatsache. So gab hier die erste
Anatomie des Edentatengehirns E. Snim?, während nach ihm
deutsche Bearbeiter des Edentatengehirns, ZIEHEN^ und DRÄSEKE^
wiederum nur Einzeldarstellungen des Gehirns von Orycteropus
und Tamandua liefern konnten.
Die erste Beschreibung und Abbildung des Gehirns des größten
lebenden Nagetiers, des Wasserschweins, stammt bereits aus dem
Jahre 1855 von G. DAREsHE Dann brachte ST. GEORGE MivART^
im Jahre 1882 eine kurze makroskopische Anatomie des Gehirns
von Erethizon dorsatus, während im gleichen Jahre W. BEVAU
LEWis^ vergleichend mikroskopisch anatomisch das Nagetier-
gehirn untersuchte. Die amerikanischen Forscher HERRiCK und
TiGnV'^'^ lieferten sodann in den Jahren 1890 und 1891 in
ihren Arbeiten ,,The central nervous System of Rodents" und
,,Studies in the Topography of the Rodent Brain" Beiträge zur

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