Metadaten

Dräseke, Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 8. Abhandlung): Zur Kenntnis des Gehirns der Nagetiere — Heidelberg, 1919

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36560#0013
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zur Kenntnis des Gehirns der Nagetiere.

(B. 8) 1

bei Dasyprocta aguti, dessen Kleinhirn ich besonders zu Ver-
gleichszwecken herangezogen habe. Bei Dasyprocta aguti, bei dem
man müheios gleich die 4 Lappen des Kleinhirns auf ihrem Median-
schnitt erkennen kann, findet sich ein massiger Markkern, von dem
vor ahem für die beiden oberen Lappen nicht eine Reihe Mark-
strahien abgehen, sondern es steigt für jeden Lappen ein starker
Markstrahl dorsalwärts und zeigt an seiner Spitze gleichsam einen
zweiten Markkern, von dem aus dann die weiteren Markstrahlen
entspringen. Der vordere und hintere obere Lappen sind bei Aguti
in ihrer Stärke fast gleich entwickelt und sie ragen dorsalwärts
bis zu gleicher Höhe. Der hintere, untere Lappen schiebt sich
occipitalwärts etwas vor.
Bei Betrachtung der Basis wölben sich die median gelegenen
Teile der Brücke, besonders aber die des verlängerten Markes stärker
hervor. Der vordere Rand der Brücke ist bei G. novae hisp. beider-
seits leicht vorgewölbt, ihm parallel verläuft der hintere, welcher
die Brücke deutlich von der Med. oblongata trennt. Der sagittale
Durchmesser der Brücke beträgt 6 mm, die Breite derselben mißt
vom äußeren Rande der beiden Trigemini gemessen, 18 mm. Auf
der Brückenoberfläche treten deutliche Querfaserbündel hervor.
Die Pyramidenbahnen sind am unteren Ponsrande bei G. novae
hispan. 4, bei C. villosus 3 mm breit, am unteren Rande des
Corpus trapezoides erscheinen sie etwas eingeschnürt, um dann
wieder spinalwärts breiter und flacher zu werden. Eine Kreuzung
der Pyramidenbahnen ist makroskopisch nicht festzustellen. Die
anatomischen Befunde an der Hirnbasis von C. villosus sind un-
gefähr die gleichen.

Kurze Vergleichung der Hirne der Stachelschweine
untereinander unter gleichzeitiger Heranziehung von
Hirnbefunden anderer Nager.
Schon die äußere Form des Gehirns der Stachelschweine
läßt einen gewissen Llnterschied zwischen den Vertretern der
alten und neuen Welt erkennen. Das Großhirn der ersteren
erscheint beim Anblick von oben fast rund geformt mit ab-
gestumpftem frontalen Pol, während das der Baumstachler mehr
eine rechteckige Form mit gerundeten Ecken bietet. Bei OwEN
(Fig. 77) tritt diese Form auch für Hystrix cristata unverkenn-
bar hervor. Von den Baumstachlern finden sich in der Literatur
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften