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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 11. Abhandlung): Über ein sasanidisches Rechtsbuch — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32157#0010
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Chr. Bartholomae.

^ • • jövo» • • j“i) be . . eriih . . ne 'außer . . sonst . . nichf’: eine
häufige Verbindung. Vgl. Salemann GlrPh. 1 a. 321, wo das zweite
Wort anyä (mit ?), und Bruchsttick 18 ff. (zu § 56, 81 f., 90, 109),
wo es, unter der Voraussetzung einer Schreibung *kj>, enä gelesen
wird. Ich kenne ein solches nicht nnd hezweifle seine Eichtig-
keit. Jedenfalls ist > die Schreibung des Worts, die aucli ftir
die bei Salemann Parsenhds. 82, Z. 13 angeftihrte Pazandlesung
hini maßgebend war. Neben muß aber in gleicher Be-
deutung auch -*cr (anili) vorhanden gewesen sein. Die Abschreiber
liaben das andä gelesen, darin das Pazandwort andä cbis’

gesehen nnd nun das Ideogramm dafür, nämlich u (b) in iliren Text
gesetzt. So Mx. 62. 21: ueA 1 • • • im b • • • i f A 3 uoo J ^ ne> 1
i u pa an dast be yortak u . . . emh an . . draxt u urvar
nest „und in dieser Ebene gibt es anßer Getreide und . . . sonst
keine andern . . . Bäume und Pflanzen“; im Pazandtext lesen wir
an Steile von iko 1 h in der Tat oer ^andä han\ die Sanskrit-
tibersetzung hat -=^^7 anyathä anyo, tibersetzt also b wie

sonst joio ). Ferner MhD. 2. 17 f.: Aei nej jy 11^13 r >jo'io 3 jo Jej J ^i
iro-Kxi Ji r?enoo J vicir i pesah sardärän Tcartan be pa framän i
dehdpatän eriih ne säyet „ein Urteil der Ständegewalthaber 1 darf
außer auf Befehl der Landesherrn (sonst) nicht getällt werden“.

Den Ausgang -ih in jokj> j enih — zur Lesung beachte man
auch das erwähnte Pazandwort ^i Jev hirii •—- möchte ich auf altes
-ijathä zurtickftihren, den Ausgang der Modaladverbien aus lia-
Adjektiven; das hier lautgesetzlich erwachseifi -ih kann sich ebenso
verbreitet haben, wie der Adjektivausgang -ik, der auf -iiaka° zu-
rtickgeht; vgl. zum Lautlichen Bartholomae IF. 23. 45 f., 70 f.,
zum Adverbialsuffix (uriran. -3a) GlrPh. 1 a. 142 (5). Die gewöhn-
liche Adverbialendung des Buchpahlavi -ihä ( Joo-) wird das selbe
ih enthalten; bei der Bestimmung des schließenden ä sind auch die
mpT. Adverbien auf -ihäh — z. B. sädihäh neben sädihä — zu
berticksichtigen; vgl. Bartholomae Zum AirWb. 47 No. 1 mit
Salemann GlrPh. 1 a. 281 (21).

^ r u2J)A zivandakän än mart cvivo illo homineb eine 1111-
gewöhnliche absolute Ausdrucksweise. Mit dem selben Verbalnomen
flndet sicli im gleiclien Text_p)" r“2JiA Mvandakän pit czu Lebzeiten
des Vaters’ 16. 3, 61. 7, 69. 10 und Aei r2JiA hvandakan farrox v
czu Lebzeiten des IV 108. 10. 2 Etwas häufiger treffen wir die ab-

1 Wolti Name eines bestimmten Bichterkollegiums.

2 In dev Handschrift steht überall K ,2jA, s. oben S. 9. 8.
 
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