Gradenwitz:
7.
NLI.88LU d. 7. Oet. 1825.
empf. 8. dess. M.
F. Schlosser.
Wohlgebohrner
Hochzuehrender Herr Rath
Jch kan meine auf Morgen festgesetzte Reise nach OnxpsnberZ, nrcht
antretten, ohne mich dem wohlwollenden und freundlichen Andenken der
ganzen 8ell1o88sr8ell6ir Onurilie zu empfehlen, und E. Wohlgebohren
von der d. 4. Oet. statt gehabten Hochzeit meiner Tochter mit Graf Oiecll
5 zu benachrichtigen. Beyde giengen gestern ab, und nehmen ihren Heim-
weg ueber llkurt — sie hinterließen uns die Ueberzeugung daß wir einer
glücklichen Zukunft entgegensehen dürfen — Henriette verläßt eine VuZe
Existenz, und erhält eine feste ernste Bestimung, deren Wichtigkeit und
Schwierigkeit fie fühlt, ihr Gatte ist ein verftändiger gebildeter fromer
10 Man, mit vielem Frohfin begabt, in Geschäften geübt — Beyde halten
die Ehe für eine ernste ErziehungsAnstalt, für eine fchwehr zu lösende
Aufgabe, und fo gesint werden ihnen Unfälle nicht unerwartet feyn, allen-
falsiges Glück wird die nicht uebermüthig noch schwindelnd machen.
Therefe ist tief ergriffen, die Vorbereitung zur Reise, der bevorstehende
15 kurze Aufeirthalt in Hanover bey ihrer Tante, ihr Eingreifen in die inere
HaushaltungsAngelegenheiten wozu fie, (eine durch mancherley NebenUm-
stände unterdrückte) Neigung hat, zerstreuen fie für den Augenblick, und ich
glaube daß ihre nunmehr selbständigere Stellung wohlthätig seyn wird.
Von H. I)r. Uoellurer werden E. Wohlgebohren erfahren haben daß
20 er mit denen Druckproben der Hullnschen Buchhandlung vollkomen ziw
frieden ist — ich schicke sie nach Uunnover zurück.
Der fehr milde Herbst wird gewiß wohlthätig auf die Gesundheit Jhres
Herrn Bruders gewürkt haben, dessen Anwesenheit in Uouu ich fehr vermisfe.
Mit denen Gesinungen der ausgezeichnetsten Hochachtung beharre ich
E. Wohlgebohren
Ganz Ergebenster
Der Ankauf von NeuKloster wird K v. Lteiu
nun lvohl ohnbedingt abgeschlossen
seyn.
18
1825.
NiU. v. 8tö!ii.
An Herrn
Rath 8cll1o886r
zu
llruirllkurtll.
7.
NLI.88LU d. 7. Oet. 1825.
empf. 8. dess. M.
F. Schlosser.
Wohlgebohrner
Hochzuehrender Herr Rath
Jch kan meine auf Morgen festgesetzte Reise nach OnxpsnberZ, nrcht
antretten, ohne mich dem wohlwollenden und freundlichen Andenken der
ganzen 8ell1o88sr8ell6ir Onurilie zu empfehlen, und E. Wohlgebohren
von der d. 4. Oet. statt gehabten Hochzeit meiner Tochter mit Graf Oiecll
5 zu benachrichtigen. Beyde giengen gestern ab, und nehmen ihren Heim-
weg ueber llkurt — sie hinterließen uns die Ueberzeugung daß wir einer
glücklichen Zukunft entgegensehen dürfen — Henriette verläßt eine VuZe
Existenz, und erhält eine feste ernste Bestimung, deren Wichtigkeit und
Schwierigkeit fie fühlt, ihr Gatte ist ein verftändiger gebildeter fromer
10 Man, mit vielem Frohfin begabt, in Geschäften geübt — Beyde halten
die Ehe für eine ernste ErziehungsAnstalt, für eine fchwehr zu lösende
Aufgabe, und fo gesint werden ihnen Unfälle nicht unerwartet feyn, allen-
falsiges Glück wird die nicht uebermüthig noch schwindelnd machen.
Therefe ist tief ergriffen, die Vorbereitung zur Reise, der bevorstehende
15 kurze Aufeirthalt in Hanover bey ihrer Tante, ihr Eingreifen in die inere
HaushaltungsAngelegenheiten wozu fie, (eine durch mancherley NebenUm-
stände unterdrückte) Neigung hat, zerstreuen fie für den Augenblick, und ich
glaube daß ihre nunmehr selbständigere Stellung wohlthätig seyn wird.
Von H. I)r. Uoellurer werden E. Wohlgebohren erfahren haben daß
20 er mit denen Druckproben der Hullnschen Buchhandlung vollkomen ziw
frieden ist — ich schicke sie nach Uunnover zurück.
Der fehr milde Herbst wird gewiß wohlthätig auf die Gesundheit Jhres
Herrn Bruders gewürkt haben, dessen Anwesenheit in Uouu ich fehr vermisfe.
Mit denen Gesinungen der ausgezeichnetsten Hochachtung beharre ich
E. Wohlgebohren
Ganz Ergebenster
Der Ankauf von NeuKloster wird K v. Lteiu
nun lvohl ohnbedingt abgeschlossen
seyn.
18
1825.
NiU. v. 8tö!ii.
An Herrn
Rath 8cll1o886r
zu
llruirllkurtll.