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Stein, Karl vom und zum; Gradenwitz, Otto [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 12. Abhandlung): Der Freiherr vom Stein an Fritz Schlosser auf Stift Neuburg bei Heidelberg: 29 Briefe und eine Skizze ; nebst einem Anh. ; mit 3 Faks. — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32158#0030
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30

Gradenwitz:

1", OÄpx>6ndsr§, ä. 12. luny 1829.

I->N. v. 8tsin,

beant. 17. 1nr>. 1829. so6.
an H. Jul. LoNnoi-r geschr.

F. Schl.

Wotzigrdohrner weiter beantwortet m!t
^ ^ ^ ^ Anschluß der Forverung

Hochzuverehrender Herr Rath des H. 8<wuorr d. 2s. ruu.

F. Schl.

Euer Wohlgebohru gütige Bemühuugeu von H. Lcliiiorr das verlangte
Eemählde zu erhalten, verpflichten mich zu dem lebhaftesten Danke, ist
seine Antwort dd. 2. l. M. gleich ablehnend — es ist mir aber zu wichtig
und scheint mir zur Erreichung meines Zwecks zu wesentlich, eine Arbeit
ü von diesem ausgezeichneten Künstler zu erhalten, als daß ich nicht einen
Versuch wiederholen sollte.

Jndem ich meinen Saal, mit Darstellungen großer Momente, aus der
Vaterländischen Geschichte zu vcrzieren mich entschloß, so beschränkte sich
meine Absicht, nicht aus meinen individuellen Genuß, der ist in meinem
10 Alter doch nur sehr vorübergehend, vielleicht wird er selbst dnrch ein
srüheres Hinscheiden nicht erreicht. Jch wünschte durch eine solche Aus-
stellung, auf das Gemüth der Neugierigen Besucher und der Bewohner
des Haußes zu wirken, und den Geschmack der reichen Familien dieses
Landes, bey ihren größern Anlagen, von der Illivolitnt des gewöhnlichen
15 wen gleich kostbaren nmsudlsiiisnts, aus das Edlere u. dauerhaft Schöne
der Kunstwerke zu lenken.

Um dieses zu bewirken wünschte ich aber etwas Vollendetes aufzustellen,
nnd kan mich daher mit der A.rbeit jüngerer Mäner nicht begnügen, so
lange das Vollkomnere zu erreichen ist
20 H. Lclmorr lehnt die Ausführung der Arbeit ab, wegen Mangel der
Zeit — ich ueberlasse ihm also deren Bestimung, ich schlug das
Jahr 1831. vor — sollte er die Aufgabe nicht im Jahr 33. oder 34. lösen
könen? ich bitte ihm dieses zu sagen, nnd mir seine Erklärung zu ver-
schaffen, ob er nicht später dies Bild ansführen köne. Jch wiederhole es,
25 alles kömt mir auf die Vollkomenheit des Knnstwerks an, Zeit ist ein sehr
nntergeordneter Umstand, ist er gleich in meinem Alter von großer Be-
deutenheit - - mein Zweck ist aber wie gesagt nicht auf mich berechnet.

E Wohlgebohrn als Kunstfreund nnd Befoerderer beurtheilen mich
mit Nachsicht, und entschuldigen mich wen ich Jhnen von neuem be-
30 schwehrlich falle, hoffe aber auf Gelingen.

Jch werde vor d. 20 Irily nicht in Nns8nii seyn, reise aber vorher ab,
dnrch Hessen um meine gute. 77. jährige Schwester zu besnchen.

Mit d(er) Bitte mich Jhrer Fran Gemahlin zu empfehl(en), und d(er)
Versicherung d(er) ausgezeichnetesten Hochachtung beharre ich
E. Wohlgebohren

An Herrn Ergebenster

Ruth 8e1ilo38sr K. v. Ltsin

zu

p. HsiäsldsrA.

Stift dlsiiInirA.
bey Ilsielsldsrg.
 
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