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Weber, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 7. Abhandlung): Ein Hermes-Tempel des Kaisers Marcus — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32153#0005
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Ein Hermes-Tempel des Kaisers Marcus.

Xiphilinus versetzt nnd mit fremden Elementen durchwoben
worden; nicht gerechnet, daß der Bericht für das Jahr 173 so
gut w Tie verloren ist. 10) Darum hat man immer abgelehnt, was
dort steht: 71, 8, 4: kcü ydp toi Xö'fo? exei ’Apvoucpi'v xiva juöyov
Aiyutttiov cruvövxa tuj Mdpxuj 11) üXXouc; re öaipovaq xai töv Epjurjv
töv depiov öti iLidXicrTa |uaYY«veiaiq tictiv eTnKaXeaacrhai Kat öi’ auTÜuv
töv öpßpov eTncrTrdö'aahat. TauT« pev Trepi toutluv ö Ailuv cpr]öiv, eou<e
öe Lpeuöeöhai, eiTe eKtiiv eihe ü'kluv. Der weise Mann hat nach
seiner christlichen Tradition clie Frage entschieden. Ihm ist
mancher gefolgt, wiewohl ein anclerer unabhängig gleichfalls das
hauiudöiov] berichtet. 12) Und fast alle weisen von Marcus den
Gedanken weit ab, er habe eines Magiers Ivünsten Geschmack
abgewonnen. Man zieht sogar clie Bekenntnisse des Kaisers bei
uncl vergißt, daß er, cler Fromme, hinnahm, was ihm cler stau-
nende Bericht vorlegte; man vergißt, daß der den Eindruck eines
übermächtig wirkenden Ereignisses auf eine vielgläubige Menge
wiedergab. Ist es unfromm, wenn der Herrscher an die Macht
einer Gottheit glauben lernte, die wie viele das Abbild griechisch-
ägyptischer Ivultur in Ägypten war 13)? Dieser hellenistisch-ägvp-
tische Flermes ist gleicher Gestalt wie der reingriechische 14), in

10) Domaszewskis Aufbau ist noch nicht widerlegt. Wer trotzdem am
Jahre 174 festhält, muß erst die in Anm. 9 gegebene Clruppe erklären. Im
Jahre 174 gibt es außer Adventus Aug. (Coit. 3), Marti Ultori (C. 430),
Marti Victori (431—433) nur Typen, die vviederholen (C. 226, 303 etc.)
oder zu allgemein sind.

n) Danach ist die Stelle doch tiefer verletzt, ,als Boissevain will.

12) Ich sehe von Suidas s. v. ’Apvoucpiq (I, 749B) ab, da es auf Um-
wegen wohl aus Dio abgeleitet ist, trotzdem sein Schluß oi be cpaoiv ’louXia-
vöv töv XaXbalov touto TteTTOir]KÖvai tö haupaoiov lehrt, daß auch darin Diffe-
renzen vorhanden waren. Vielmehr Claudian paneg. de VI. cons. Honorii 339 ff.,
bes. 348: Ghaldaea mago seu carmina ritu Armavere deos, seu quod reor, omne To-
nantis obsequium Marci preces potuere mereri.

13) Lucan, Pharsal., X, 209ff. (Domaszewski bei Petersen, Bh. Mus.,
L, 473, 1 ; s. auch 472), lehrt den Zusammenhang des Hermessterns mit dem
Steigen des Nils. Kann der arbiter immensae undae nicht auch liier retten?
Wichtig ist die absolut hellenistische Auffassung im ganzen Kontext des
X. B., die gleich ihre Parallele findet. — Haben im übrigen nicht Reitzen-
steins und Zielinskis Forschungen hier total neu gebaut und die Macht
der Lehre gezeigt? S. .ferner den äg. Propheten Pachrates, Anm. 18.

14) Wie dieser in Varianten spielt, so auch der alexandrinische. Dessen
künstlerische Entstehung haben Löschcke und Furtwängler besprochen
(Bonner Jahrb., 108, Taf. VIII). Wiewohl Furtwänglers These vom ,,Hermes
mit der Feder“ durch den Kopf, den Perdrizet, Rev. archeol., 1903, 394, aus
Karthago publizierte (aber falsch benannte), und das Zeugnis der alexandrin.
Münzen widerlegt wird. Dattari, Nuni Aagg. Älex., Taf. XVI. Förster,
Jahrb. d. Instituts, 1904, 141. Rubensohn, Archäol. Anz., 1905, 68.
 
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