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Weber, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 7. Abhandlung): Ein Hermes-Tempel des Kaisers Marcus — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32153#0006
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6

Wilhelm Weber :

Alexandria 15) wie in Hermopolis 16), dem Sitz des Hermes-Thot.
Hermes (kaum der italische), ist schon iVugustus eng ver-
bunden 17), Hadrian hat in Antinoos den Gott geehrt 18), ebenso
wie Pius; und Commodus hat ihn nachgeäfft 19; konnte nicht
eher der Stoiker Marcus in ihm den Deminrgen Iiermes sehen?
Zumal er für Ägypten vielleicht doch mehr Interesse gehabt
hat als wir wissen. 20)

Würde schon aus all diesen Gründen Dios Zeugnis des In-
teresses nicht entbehren, es gewinnt erhöhte ßedeutung durch
die Münzen (Anm. 8). Die Emissionen cler einzelnen Kupfer-
typen sind recht reichhaltig 21); überraschencl groß in der An-
zahl cler Varianten sind clie zwei Typen: Germania subacta
und Religio Augusti. Sie sincl wegen ihrer stilistischen ocler
Stempelverwandschaft auch zeitlich untrennbar. 22) Dann aber
muß Religio Augustd sich auf ein Ereignis des Krieges be-
ziehen, wie clas Medaillon Cohen 310. Dieses hält die Erinne-

15) Dattari (Anm. 14), Taf. XVI, 1391 (Hadrian) : „Hermes in piede
a s. ; posta. sopra la testa un petalo di lotus tra due foglie, nudo ; tiene
nella d. una borsa ; caduceus e chlamys in s.“. Ich weise noch ausdrücklich
auf Dattari 918, wo Hermanubis m. gesenktem Caduceus r., Palme 1.,
Chlamys, zu s. Füßen Schakal, auf Basen r. d. heil. Barke, 1. oinochoe steht,
die „Misclrung“ also ofienkundig ist.

16) Nomosmünze des Ilermopolites : Dattari 6265—6273 (Taf. XXXIII
bis XXXVI). Z. B. 6266, Taf. XXXIV (Traian). cEppoTToA.eiTric. Thot in piede a s.
porta una corona di corna d’ariete e disco, l’himation in giro ai corpo,
lo sostiene col braccio s. ; tiene nella s. un caduceus, nella d. un cinoce-
falo seduto a s. con un disco sulla testa ; a terra a s. un Ibis in piede.
Cfr. D. 2634, T. XVI (Pius).

17) Reitzenstein, Poimandres, S. 176fi.

18) Vgl. vorläufig die Münzen Dattari 2080—2092; meine Unters. z.
Geschichte d. Kaisers Eadrianus, S. 187. Hadrianus hat durch den ägyp-
tischen Prophelen Pachrates die Geheimnisse der Magie und Priesterweisheit
erfahren und durcli ihn den iepöq A.ÖYO<;für Antinoos schaffen lassen. Unter-
such., S. 25 8 937 , 2 6 2, 281

19) Dio 72, 17, 3 u. 4. —- Mercurius kommt in späterer Zeit noch auf
Miinzen vor, in ganz wichtigen Verbindungen mit dem Kaiser. Z. B. Postumus
Coh. VI, 36 „Mercurio felici“ ; 193 „Merc. pacifero“ ; 279 „Mercur, vor
ihm der opfernde Kaiser“. Claudius II : Coh. VI, 150 n. 211, „Pietas Aug.“,
Mercur m. Beutel u. Caduceus. Aurelian C. VI, 195 n. 185 Provident.
Aug. Mercur. Numerian C. 374 n. 54—56 Pietas Aug. Mercur. Carinus
C. VI, 391 n. 72/3 Piet.as Augg. Mercur. (zitiert v. Reitzenstein, Hmenist.
Wundererzählungen, 128, 2). Aber man sieht bei ilinen nicht wirklich den
Zusammenhang.

20) Gött. Gelehrte Anz., 1908, 985ff. Der Bukolenaufsland ist gerade
aktuell.

21) Auc.h das beweist die Bedeutung des Dargestelllen.

22) Ich denke an Coh. 222 u. 534, die verbunden werden miissei;.
 
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