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Weber, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 7. Abhandlung): Ein Hermes-Tempel des Kaisers Marcus — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32153#0023
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Ein Hermes-Tempel des Kaisers Marcus.

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ist ausgebroehen). Zwischen den Säulen Schranken, im Raum erscheint Büste
des Amon, mit Federkrone und Halsschmuck, auf stilisiertem Blattkelch ruhend.

29. Lampe mit 10 Öffmingen. 71)

Abb. 5. (München.)

An den Ecken Masken und Ornamente. Oben liegender Löwe. Im Bild-
feld : Hauswand mit zwei Bogenfenstern, aus deren einem eine Person
heraussielit. Davor Mann mit Esel, der gesattelt ist, clen Ivopf zum Fressen
oder Futter suchencl auf den Boclen gesenkt hat. Daneben Fassade, zu der
man über sechs von Wangen eingefaßten Stufen hinaufsteigt. Zwei keulen-
förmige Säulen, deren Ivapitell unklar, darüber Architrav mit Flaclrbogen,
1. u. r. überragend, mit einfacher Sonnenscheibe. Er überschneidet den Bild-
rand, in den Säulen stelit ein Mann, der die L. an die 1. Türwange legt.
Davor : Von 1. kommen eine Frau, die das Gesicht lialb mit dem Mantel ver-
hüllt; ein Mann, der Kind auf den Schultern trägt; dahinter Gruppe, die
nicht ganz klar (Tragende?), r. ein Altar, mit Eckaufsätzen, über Eck
gestellt.

Es erscheint ausgeschlossen, daß die Komposition für die Lampe er-
funden ist. Der Fundort des einen Ex., die Stilisierung des Löwen, der weder
zum Inhalt des Bildes noch zu seiner Komposition Beziehung hat, die Form
des Altars, nicht zuletzt jetzt die Forrn des Tempelchens bestinnnen den
Kreis seiner Entstehung. Kommt dazu die szenische Gruppierung 72), so

71) Außer dem Ex. in München, Antiquarium, das ich hier nach einer
Photographie und mit Erlaubnis des Herrn Prof. Sieveking abbilde, sind mir
bekannt geworden ein Ex. im Besitz Dir. Rubensohns (gef. Ägypten) und
eines im Brit. Mus., letzteres publ. bei Walters, Ilistory of the ancient

•*pottery, II, Taf. 63 (Hinweis von Prof. Sieveking). R.’s Expl. ist rechts
beschädigt.

72) Ich danke Dir. Rubensohn die Änregung dazu, da er, zuletzt zwar
zvveifelnd, das Eselmotiv hier auffallend fand, als ich ihn an das hercu-
lanische ,,Esel u. Krokodii“ erinnerte.
 
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