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Wilhelm Weber :
denkt man unvvillkürlich an ein Genrebild als Vorlage ; die aber sind, wie
wir wissen, in Alexandrien zu Ilause. Die Szene mag man Transport der
Kranken ins Serapeum nennen oder sonstwie, wichtig ist das Stück, weil
es sicher zeigt, daß für diese Art der Weg tatsächlich vom Nil nach
Pompei führt.
30. Darstellung in Dendera, Mariette, Denderah, I. Taf. 8,a.
„Tableau grave ä l’entree de la salle sur le sommet de la
porte.“
Auf breitem Fundament zwei Iiathorsäulen mit Abacus, die Architrav,
Rundstab, Iiohlkehle, Flachgiebel mit einfachem Diskus tragen. An den
Säulen profilierte Schranken, dazwischen das Kind der Göttin (äg. Auf-
fassung).
31, Ibidem. Mariette III. Taf. 60. ,,Grand temple, crypte n. 5.“
Die Zeichnung ist „au travee B cote est, precisement dans
l’axe du temple.“
Über Schranken (mit Hohlkehlen), zwischen denen das Götterkind sitzt,
erheben sich Säulen mit Pflanzenkapitell, Abacus, Architrav, Rundstab,
Hohlkelile, Rundstab, Flachbogen mit einf. Scheibe. — Das Übereinander ist
entstanden aus Überstrecken und Übereinanderbauen der ineinander ge-
hörenden Glieder. 73)
Herr Prof. Junker in Wien schreibt mir : ,,Diese Stellen (Anm. 73)
geben denn auch die Erklärung zu Mar., Dend., I, 62g, dort soll der Ihj,
der Sohn der Hatlior, in seinem tntj.t erscheinen in der Prozession und
der Schluß der Zeremonien ist: Verweilen im Gernach des Bettes. Ich ver-
mute, daß bei dieser Feierlichkeit ein Bikl des Horuskindes in einem
Tempelchen, wie es L. D. IV, 79, dargestellt ist, herumgetragen und
schließlich in das eigentliche Geburtshaus, den kleinen Nebentempel in
Dendera, gebracht wurde. Daß dabei das Tempelchen auch tntj.t, Thronhalle,
genannt wird, versclrlägt nichts. Im übrigen passen die uns erhaltenen
Gebnrtshäuser von Dendera und Philä in ihrer Form dazu. Nur der obere
Teil macht Schwierigkeit. Übrigens finden Sie das Zeichen auch als Deter-
minativ für h(jt = Halle, z. B. das hypäthrale Tempelchen aüf dem Dach
73) Es ist an das Tempelchen zu erinnern, das Nero der Göttin auf
der Hand entgegenhält. Dendera, Säulenhalle. L. D., IV, 79 c. (Auf Text II,
S. 210 weist mich Dr. Ranke hin) : Fassade (Tempelmodell, dazu Benndorf,
Östr. Jahreshefte, V, 175ff., bes. S. 195) auf durchgehendem Sockel ; Basen,
Säulen m. Blattfuß, Entasis, Pflanzenkapitell; Abacus, Architrav, Rundstab,
glatte Holilkehle, Rdslb., triangulares Giebeldach m. einfacher Scheibe
im Tympanon ; Schranken an den Säulen. Darin das Gotteskind. Herr
Dr. Ranke und Herr Prof. Junker haben mir gütigst darüber Auskunft ge-
geben. Es soll das Geburtshaus des Horus vorstellen. Die Beischrift lautet:
,,Das Darbringen des Geburtshauses“. ,,0 wie schön ist das Geburtshaus,
Es gibt keines, das ihm gliche, 0 Gottesmutter konnne und tritt darin ein,
(Es ist) das Lebensgemach «der Tochter der Nwt». Ebenda wird der König
genannt : «Das gute Kind im Gemach des Bettes», d. i. des Bettes, auf dem
Ilorus geboren wird. Horus selbst heißt dort : Jhj Horus an der Spitze
(oder in d.) cles Geburtshauses.“ Bemerkenswert ist die Verbindung äg.
Darstellungen mit triangulargiebeligen Naoi bei Schreiber, Taf. 62.
Wilhelm Weber :
denkt man unvvillkürlich an ein Genrebild als Vorlage ; die aber sind, wie
wir wissen, in Alexandrien zu Ilause. Die Szene mag man Transport der
Kranken ins Serapeum nennen oder sonstwie, wichtig ist das Stück, weil
es sicher zeigt, daß für diese Art der Weg tatsächlich vom Nil nach
Pompei führt.
30. Darstellung in Dendera, Mariette, Denderah, I. Taf. 8,a.
„Tableau grave ä l’entree de la salle sur le sommet de la
porte.“
Auf breitem Fundament zwei Iiathorsäulen mit Abacus, die Architrav,
Rundstab, Iiohlkehle, Flachgiebel mit einfachem Diskus tragen. An den
Säulen profilierte Schranken, dazwischen das Kind der Göttin (äg. Auf-
fassung).
31, Ibidem. Mariette III. Taf. 60. ,,Grand temple, crypte n. 5.“
Die Zeichnung ist „au travee B cote est, precisement dans
l’axe du temple.“
Über Schranken (mit Hohlkehlen), zwischen denen das Götterkind sitzt,
erheben sich Säulen mit Pflanzenkapitell, Abacus, Architrav, Rundstab,
Hohlkelile, Rundstab, Flachbogen mit einf. Scheibe. — Das Übereinander ist
entstanden aus Überstrecken und Übereinanderbauen der ineinander ge-
hörenden Glieder. 73)
Herr Prof. Junker in Wien schreibt mir : ,,Diese Stellen (Anm. 73)
geben denn auch die Erklärung zu Mar., Dend., I, 62g, dort soll der Ihj,
der Sohn der Hatlior, in seinem tntj.t erscheinen in der Prozession und
der Schluß der Zeremonien ist: Verweilen im Gernach des Bettes. Ich ver-
mute, daß bei dieser Feierlichkeit ein Bikl des Horuskindes in einem
Tempelchen, wie es L. D. IV, 79, dargestellt ist, herumgetragen und
schließlich in das eigentliche Geburtshaus, den kleinen Nebentempel in
Dendera, gebracht wurde. Daß dabei das Tempelchen auch tntj.t, Thronhalle,
genannt wird, versclrlägt nichts. Im übrigen passen die uns erhaltenen
Gebnrtshäuser von Dendera und Philä in ihrer Form dazu. Nur der obere
Teil macht Schwierigkeit. Übrigens finden Sie das Zeichen auch als Deter-
minativ für h(jt = Halle, z. B. das hypäthrale Tempelchen aüf dem Dach
73) Es ist an das Tempelchen zu erinnern, das Nero der Göttin auf
der Hand entgegenhält. Dendera, Säulenhalle. L. D., IV, 79 c. (Auf Text II,
S. 210 weist mich Dr. Ranke hin) : Fassade (Tempelmodell, dazu Benndorf,
Östr. Jahreshefte, V, 175ff., bes. S. 195) auf durchgehendem Sockel ; Basen,
Säulen m. Blattfuß, Entasis, Pflanzenkapitell; Abacus, Architrav, Rundstab,
glatte Holilkehle, Rdslb., triangulares Giebeldach m. einfacher Scheibe
im Tympanon ; Schranken an den Säulen. Darin das Gotteskind. Herr
Dr. Ranke und Herr Prof. Junker haben mir gütigst darüber Auskunft ge-
geben. Es soll das Geburtshaus des Horus vorstellen. Die Beischrift lautet:
,,Das Darbringen des Geburtshauses“. ,,0 wie schön ist das Geburtshaus,
Es gibt keines, das ihm gliche, 0 Gottesmutter konnne und tritt darin ein,
(Es ist) das Lebensgemach «der Tochter der Nwt». Ebenda wird der König
genannt : «Das gute Kind im Gemach des Bettes», d. i. des Bettes, auf dem
Ilorus geboren wird. Horus selbst heißt dort : Jhj Horus an der Spitze
(oder in d.) cles Geburtshauses.“ Bemerkenswert ist die Verbindung äg.
Darstellungen mit triangulargiebeligen Naoi bei Schreiber, Taf. 62.