Metadaten

Weber, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 7. Abhandlung): Ein Hermes-Tempel des Kaisers Marcus — Heidelberg, 1910

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32153#0025
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ein Hermes-Tempel des Kaisers Marcus. 25

des Denderatempels, Dümichen, Resultate, 50, 10 u. 51, 17 • vgl. Mar.,
Dend., I, 6 a.“

Ähnlich Herr Dr. Ranke, der mir die Verbindung des Determinativs
mit unserer Gruppe alexandrinischer Bauten zuerst nachwies.

Das Mammisi ist nach Mariette, Dend., Descr. gen., 29, unter Augustus
gebaut, unter Traian, Hadrian, Pius ausgeschmückt, aber nie ganz vollendet
worden. Wie soll man die Schwierigkeit der Bedachung lösen? Man denkt,
es möchte eine Änderung des Bauplans sein, wäre nicht das gleiche in Philä.
Daß N. 20 auch Bezug darauf haben könnte, ist nicht exakt zu widerlegen,
scheint aber nicht recht möglich, wegen des Kultbildes.

Das unzweifelhaft Bedeutungsvollste ist die Tatsache, daß eine Gattung
kleiner Sakralbauten determiniert wird durch eine Fassade wie alle die von
uns aufgezählten, sogar wecliselnd mit zwei (Mar., I, 6a) oder vier Säulen.

32. Bronzestück. 3 cm. Berlin, Ägypt. Museum 9470. Fassade.

Auf zwei durchgehenden Stufen, einfachen Basen, zwei Säulen, 'deren
Kapitelle ungenau, einfacher Architrav, Flachbogen, einf. Scheibe. Darin
drei Göttinnen : 1. Venus, die Haare flechtend ; 2. Isis, in der erhobenen R.
den Uräus haltend, 1. Situla, das Gewand ist geknotet; 3. Göttin, deren
Kopfschmuck eine Scheibe. Sie trägt „Isisgewand“. Das Attribut der 1. Hand
ist nicht erkennbar, in der R. hält sie Sistrum. Bast?

33. „Fayumterrakotte“. Berlin, Ägypt. Museum 13249. Späte

Kaiserzeit. H. 36 cm.

Die Totenfrau mit erhobenen Händen. Um ihren Hals ein (rotes)
Band, das über die tiefhängenden Brüste zieht. An ihm ist durch eine Öse
ein Amulett in der Form des Tempelchens befestigt. Doppelter Architrav
mit Flachgiebel, Diskus mit Uräen. Keulensäulen. Darin Götter : Ilarpo-
krates (?), den r. Finger am Mund. Attr. nicht erkennbar. R. v. ihm Gott
mit Tier(Widder ?)kopf. Scheibe? Gesenkte Hände. L. v. jenem Gott in
gl. Tracht. Horus der Sperberköpflge ? L. u. r. zu äußerst zwei den Göttern
zugewandte Sperber m. Kronen, auf Pilastern.

34. „Idem“. Lichthäuschen. Kairo, Museum 26643.

Zwischen den flankierenden Fackeln ist auf dem undurchbrochenen
Grund die Fassade, sehr dünne Einfassung, doppelter Architrav, Flachbogen,
darin die Büste des Harpokrales von Herakleopolis (s. oben N. 18) zu sehen,
dessen Krone überschneidet.

35. Geschnitt. Stein. Berlin, Ägypt. Museum 9785. L. Dm 1,6 cm.
Taf. N. I.

Mehrere Stufen führen zu einer Fassade, zwischen Spiralsäulen auf
runden Basen, mit Architrav, Flachbogen, der aus zwei zusammengebogenen
Zweigen besteht. lm Feld ein Stern. Als Eckakrotere Zweige. L. u. r.
außerhalb Ähren. Drinnen n. r. große Büste einer Frau, die trotz des etwas
verkümmerten Attributs, das auf dem Kopf mit Band gehalten wird, sicher
Alexandria ist. 7i)

74) Vgl. bes. Datt. 1279, 2454, Taf. VIII. Die Ähren im Feld sind ihr
Attribut : Datt. 3231, 3426. Vier Ähren. 4462. So könnte man den Stern
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften