Babylonische Astronomie, Himmelsschau und Astrallehre.
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besonders stark überarbeitet zu sein scheint (man vgd. z. B. die
Textabschnitte Zz. 99 ff., 108 ff., 128 ff. u. a. m.) und xxv sich
nahe mit xxiv berührt.
Es mag mehr als Zufall sein, dass die bisher eruierten, aus
diesen Tafeln in die astrologischen Berichte aufgenommenen
Zitate in überwiegender Anzahl den F2-Texten m und iv (gegen-
über xix; xxiv und xxxm) entnommen sind. Indessen sind
solcher Berichte viel zu wenige erhalten, um in dieser Hinsicht
exakte Schlüsse zu ermöglichen : bei der Annahme der zeitlichen
Yerteilung aller jetzt vorhandenen Reports auf nur zwei Ge-
nerationen würde der König nur 9—10 mal jährlich einen solchen
Bericht eingefordert haben! — Aber ein anderer Schluss scheint
mir zwingend zu sein: Vermutlich alle, oder doch die meisten
der hier genannten Texte gehören dem »grossen astrologischen
Werk« an; ausdrücklich wird dies bezeugt von Nos. 1, xiii, xvm,
xix und xxxm (FJ), aber auch von m und xxv (FJ). Also ist
das Werk nachweisbar aus Stücken verschiedenen Al-
ters zusammengesetzt und seine Schlussredaktion ver-
hältnismässig jung. Dem gegenüber ist auf das »Sumerisch«
von Nr. 1, 1—4, zu dem Zz. 5—8 mit einleitendem sanls offenbar
eine (teilweise?) Uebersetzung sein wollen, nicht allzuviel zu
geben; näheres anderwärts.
67) Auf den eventuellen Wert solcher Daten habe ich zu-
erst 1889 (Wiener Zts. f. d. Kunde des Morg. 4, S. 75, N. 1)
hingewiesen. Aber leider sind die betreffenden Angaben zu-
nächst schwer zu verwerten. K. 839 (.Rep. 271 A, rev. 4; Kugler
II 64) und 83-1-18, 318 (Rep. 277 U d) sind zur Datierung un-
brauchbar. 83-1-18, Nos. 286 (Rep. 136 B, rev. 9; Kugler II 54),
287 (Rep. 264, linker Rand) und 12 (Harper no. 423, rev. 4, wo das
letzte Zeichen zu lesen, und Jstr., Rel. 540, N. 2, wo die
Verschiedenheit des Eponyms zu berücksichtigen war); ferner
K. 2077 (Cat. p. 402), K. 297 (TIarper no. 829 und Jstr. 1. c.)
und ein ähnlicher Text im Besitze von Lehmann-Haupt (Hilpr.
Ann. Vol. 256 ff.) wären brauchbar, wenn die Jahre der betr.
Eponymen festständen. Leider ist dies nicht der Fall: die Ansätze
differieren bis zu einem Jahrzehnt; s. zuletzt Johns, AJSL 24, 241
und Lehmann-TIaupt, a. a. O. 258. — So bleibt für die »Kujun-
dschilc-Zeit« zunächst wohl nur Rm. 2,345 übrig; s. Rep. 1 36 S bzw.
Cat. p. 1669, wo das Versehen 721 statt 70g v. Chr. passiert, aber
von Winckler OL i, 109 (vermutlich auf Grund meiner Literatur
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besonders stark überarbeitet zu sein scheint (man vgd. z. B. die
Textabschnitte Zz. 99 ff., 108 ff., 128 ff. u. a. m.) und xxv sich
nahe mit xxiv berührt.
Es mag mehr als Zufall sein, dass die bisher eruierten, aus
diesen Tafeln in die astrologischen Berichte aufgenommenen
Zitate in überwiegender Anzahl den F2-Texten m und iv (gegen-
über xix; xxiv und xxxm) entnommen sind. Indessen sind
solcher Berichte viel zu wenige erhalten, um in dieser Hinsicht
exakte Schlüsse zu ermöglichen : bei der Annahme der zeitlichen
Yerteilung aller jetzt vorhandenen Reports auf nur zwei Ge-
nerationen würde der König nur 9—10 mal jährlich einen solchen
Bericht eingefordert haben! — Aber ein anderer Schluss scheint
mir zwingend zu sein: Vermutlich alle, oder doch die meisten
der hier genannten Texte gehören dem »grossen astrologischen
Werk« an; ausdrücklich wird dies bezeugt von Nos. 1, xiii, xvm,
xix und xxxm (FJ), aber auch von m und xxv (FJ). Also ist
das Werk nachweisbar aus Stücken verschiedenen Al-
ters zusammengesetzt und seine Schlussredaktion ver-
hältnismässig jung. Dem gegenüber ist auf das »Sumerisch«
von Nr. 1, 1—4, zu dem Zz. 5—8 mit einleitendem sanls offenbar
eine (teilweise?) Uebersetzung sein wollen, nicht allzuviel zu
geben; näheres anderwärts.
67) Auf den eventuellen Wert solcher Daten habe ich zu-
erst 1889 (Wiener Zts. f. d. Kunde des Morg. 4, S. 75, N. 1)
hingewiesen. Aber leider sind die betreffenden Angaben zu-
nächst schwer zu verwerten. K. 839 (.Rep. 271 A, rev. 4; Kugler
II 64) und 83-1-18, 318 (Rep. 277 U d) sind zur Datierung un-
brauchbar. 83-1-18, Nos. 286 (Rep. 136 B, rev. 9; Kugler II 54),
287 (Rep. 264, linker Rand) und 12 (Harper no. 423, rev. 4, wo das
letzte Zeichen zu lesen, und Jstr., Rel. 540, N. 2, wo die
Verschiedenheit des Eponyms zu berücksichtigen war); ferner
K. 2077 (Cat. p. 402), K. 297 (TIarper no. 829 und Jstr. 1. c.)
und ein ähnlicher Text im Besitze von Lehmann-Haupt (Hilpr.
Ann. Vol. 256 ff.) wären brauchbar, wenn die Jahre der betr.
Eponymen festständen. Leider ist dies nicht der Fall: die Ansätze
differieren bis zu einem Jahrzehnt; s. zuletzt Johns, AJSL 24, 241
und Lehmann-TIaupt, a. a. O. 258. — So bleibt für die »Kujun-
dschilc-Zeit« zunächst wohl nur Rm. 2,345 übrig; s. Rep. 1 36 S bzw.
Cat. p. 1669, wo das Versehen 721 statt 70g v. Chr. passiert, aber
von Winckler OL i, 109 (vermutlich auf Grund meiner Literatur