Reflexe astrol. Keilinschriften bei griech. Schriftstellern.
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Die griechischen Quellen, die wir heranziehen, grup-
pieren sich grösstenteils um des Johannes Laurentius Lydus
(zur Zeit des Justinian) Buch de osientis (ed. Wachsmuth 2 Leipzig
1897). Dieses Buch ist im Grunde nichts als eine mit ver-
bindendem Text und längerer Einleitung versehene Sammlung
von älteren Mond-, Donner-, Blitz-, Erdbeben- und Kometen-
büchern, wozu ebenso lose noch ein täglicher Wetterkalender
(der hier nach Clodius dem Tusker, anderwärts 1) nach Efermes
Trismegistos heisst) und das Excerpt der ‘astrologischen Geo-
graphie’ aus Ptolemaios’ Tetrab. II, 2 kommt. 2) Es ist jetzt,
besonders durch die Texte, die in dem unter Fr. Cumont’s
Leitung erscheinenden Catalogus codicum astrologorum graecorum,
bis jetzt zehn Bände, Bruxelles 1898—1911, — im Folgenden ab-
gekürzt Catal. — abgedruckt sind, in weitem Umfang möglich
geworden, die von Lydus benützten Quellenschriften in anderer,
zum Teil ergiebigerer Fassung nachzuweisen; der Neubearbeiter
dieses Buches wird — vor allem wenn auch die Pariser und
Vatikanischen Hss völlig erschlossen sind — vielfach über
Wachsmuth’s einst treffliche Leistung hinauskommen können.
Es sei die Gelegenheit ergriffen, hier diese neueren Erkenntnisse
kurz zu verzeichnen und einiges bisher Unbekannte hinzuzufügen;
der dringend nötigen systematischen Durcharbeitung und Ent-
wicklungsgeschichte dieser im Ganzen so konstanten, im Ein-
zelnen so wandelbaren Texte soll damit nur eine Strecke weit
der Weg gezeigt werden, wie denn auch Vollständigkeit des
Materials, auch nur des gedruckten, in den folgenden Aus-
führungen nicht angestrebt wurde.
1. Die nach Monaten, Tierkreiszeichen oder Tagen ge-
gliederten Wahrsagungsbücher beginnen bei Lydus mit einem
Mondbuch (Lunarium) (Kap. 17—20, p. 48 ff.); dieses Kapitel
war das ergiebigste für die vorliegende Untersuchung.
Lydus erklärt, es stamme aus den nalaio'i, eine unbestimmte
Quellenangabe, wie wir sie oft bei den Astrologen finden: bei
1) Vgl. darüber das später erscheinende III. Heft der von Boll herausgegebenen
Griech. Kalender.
2) Zu Lydus’ eigenen Einschüben gehören wohl die Mythendeutungen wie
z. B. S. 59, 8 (Europamythus meteorologis'ch gedeutet), ioo, 21 (Zeus = Helios)
und 98, 15 (Daphne und Apollon-Helios), in denen er natürlich auch viele Vorgänger
hat, wie schon Wachsmuth’s Anmerkungen andeuten; im übrigen auch seine
mehrfachen Hinweise auf sein Buch jisqI fxrjvcbv.
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Die griechischen Quellen, die wir heranziehen, grup-
pieren sich grösstenteils um des Johannes Laurentius Lydus
(zur Zeit des Justinian) Buch de osientis (ed. Wachsmuth 2 Leipzig
1897). Dieses Buch ist im Grunde nichts als eine mit ver-
bindendem Text und längerer Einleitung versehene Sammlung
von älteren Mond-, Donner-, Blitz-, Erdbeben- und Kometen-
büchern, wozu ebenso lose noch ein täglicher Wetterkalender
(der hier nach Clodius dem Tusker, anderwärts 1) nach Efermes
Trismegistos heisst) und das Excerpt der ‘astrologischen Geo-
graphie’ aus Ptolemaios’ Tetrab. II, 2 kommt. 2) Es ist jetzt,
besonders durch die Texte, die in dem unter Fr. Cumont’s
Leitung erscheinenden Catalogus codicum astrologorum graecorum,
bis jetzt zehn Bände, Bruxelles 1898—1911, — im Folgenden ab-
gekürzt Catal. — abgedruckt sind, in weitem Umfang möglich
geworden, die von Lydus benützten Quellenschriften in anderer,
zum Teil ergiebigerer Fassung nachzuweisen; der Neubearbeiter
dieses Buches wird — vor allem wenn auch die Pariser und
Vatikanischen Hss völlig erschlossen sind — vielfach über
Wachsmuth’s einst treffliche Leistung hinauskommen können.
Es sei die Gelegenheit ergriffen, hier diese neueren Erkenntnisse
kurz zu verzeichnen und einiges bisher Unbekannte hinzuzufügen;
der dringend nötigen systematischen Durcharbeitung und Ent-
wicklungsgeschichte dieser im Ganzen so konstanten, im Ein-
zelnen so wandelbaren Texte soll damit nur eine Strecke weit
der Weg gezeigt werden, wie denn auch Vollständigkeit des
Materials, auch nur des gedruckten, in den folgenden Aus-
führungen nicht angestrebt wurde.
1. Die nach Monaten, Tierkreiszeichen oder Tagen ge-
gliederten Wahrsagungsbücher beginnen bei Lydus mit einem
Mondbuch (Lunarium) (Kap. 17—20, p. 48 ff.); dieses Kapitel
war das ergiebigste für die vorliegende Untersuchung.
Lydus erklärt, es stamme aus den nalaio'i, eine unbestimmte
Quellenangabe, wie wir sie oft bei den Astrologen finden: bei
1) Vgl. darüber das später erscheinende III. Heft der von Boll herausgegebenen
Griech. Kalender.
2) Zu Lydus’ eigenen Einschüben gehören wohl die Mythendeutungen wie
z. B. S. 59, 8 (Europamythus meteorologis'ch gedeutet), ioo, 21 (Zeus = Helios)
und 98, 15 (Daphne und Apollon-Helios), in denen er natürlich auch viele Vorgänger
hat, wie schon Wachsmuth’s Anmerkungen andeuten; im übrigen auch seine
mehrfachen Hinweise auf sein Buch jisqI fxrjvcbv.