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Bezold, Carl; Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 7. Abhandlung): Reflexe astrologischer Keilinschriften bei griechischen Schriftstellern — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32169#0041
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Reflexe astrol. Keilinschriften bei griech. Schriftstellern.

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ten?) Monats besprochen. Ein solches Regenbuch geht wie-
derum der bis jetzt veröffentlichten griechischen Literatur ab.
Vermutlich waren aber beide Arten von Büchern in beiden
Literaturen vertreten. J)

Die hier berührte Struktur der Texte führt einen
Schritt näher zum Beweis der direkten Abhängigkeit der grie-
chischen von den keilinschriftlichen Quellen. Es kann kein Zufall
sein, wenn beiderseits als eine Art von Unterabteilung bei den
Voraussagungen über die Lolgen einer (astronomischen oder
atmosphärischen) Verfinsterung das Eintreten eines Erd-
bebens oder aber das Wehen von Winden bzw. beides auf-
geführt wird. 1 2) In der Tat findet sich diese Einrichtung des
Textes sowohl bei Lydus 48 ff. als auch in der alten Quelle Sin
xxxv. Letztere enthält, wie schon Kugler ii, 126 erkannt hat,
ein »für alle Monate gültiges Omenschema«, das aus vier Vorder-
sätzen besteht, dem Leitsatz inmna ina (arfyu) .... ultu ümi

1 (kan) adi ümi 30 (kan) an-ta-lü it-tab-si.«wenn im (Mo-

nat) . . . vom 1. bis zum 30. Tag eine Verfinsterung stattfin-

det.« und den durch die Verschiedenheit der einführenden

Konjunction 3) als solche gekennzeichneten Untersätzen: a)
summa (ilu) Adad pä-su iddi .... »wenn (dann) Adad seinen
Mund wirft . . . .«, b) summa ri-i-bu i-ru-ub . . . »wenn (dann)
ein Erdbeben eintritt . . . .«, und c) summa
(= girginakku ?) mäta is-kup .... »wenn (dann) ein Drehsturm(?)
das Land (?) niederwirft (?) . . . .«. Diese ursprüngliche Vier-
teilung ist alleraings bei Lydus nicht mehr augenfällig; aber
Spuren davon lassen sich leicht erkennen. Man vgl. nur inner-
halb der folgenden, als solche deutlich gekennzeichneten Ab-

schnitte: 48, 7 ff. iav .... äjuvdgd cpaivrjxai .... idv ds ävefxot . .

nv[evoco]otv . . .; i^ff. [el].ägvdod cpatvoixo.et de

oeiojuog .... ei öe .... imxe'tvovot jxvevjuaxa . ...; 49, 1 ff. et ... .

1) Dass auch zwischen solchen Donnerbüchern in der Art des Nigidius und
babylonischen Finsternistafeln auffailende Uebereinstimmungen bestehen, hat schon
Boll, Artikel Finsternisse in Pauly-Wissowa’s R.E. Sp. 2336 bemerkt.

2) Vgl. dazu auch die von Boll a. a. O. Sp. 2350 f. verzeichneten Stellen
aus Aristoteles u. a.

3) Auch Samat I, 27. 47; Iitar xxvx, 2. 5. 8. 10. 11. 13. 14. 17; xxviii, 24;
Suppl. xxxii, 4 und Rep. 267 r 9 —11 dient iumma — nach inuma — offenbar
zur Einführung von Untersätzen. Vgl. auch Sm. 966 (Bezold, Cat. p. 1451), wo-
raus jedenfalls nicht mit Hunger, TO 14 auf J — iumma geschlossen werden
darf; dazu s. unten S. 46, sub a.
 
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