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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph; Schelling, Caroline; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Frank, Erich [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 1. Abhandlung): Rezensionen über schöne Literatur von Schelling und Caroline in der Neuen Jenaischen Literatur-Zeitung — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32876#0056
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Erich Frank :

(S. 16, Z. 23 v. o.) Das Sonett „An clie heilige Jungfrau“.
(S. 16, Z. 25 v. o.) Schellings Urteil über Calderons „Andacht zum
Kreuze“ („La devocion de la cruz“) und über Schlegels Übersetzung siehe
bei Plitt, I, 425 : „Selbst Shakespeare scheint mir dagegen trüber“ ; Goethes
Urteil ebd., I, 423 u. 427 vgl. Schriften der Goethe-Gesellschaft, XIII, 13711. u.
226. Über die Schreibung „Calderone“ siehe oben S. 4617.
(S. 17, Z. 14 v. o.) „Ohne dabei Rücksicht zu nehmen auf das reine
Kind an ihrer Seite oder die Bedienten hinter ihrem Stuhle“, wie Kotzebua
hinzusetzt.
(S. 17, Z. 2 v. u:.) Worauf dieser Vergleich wieder abzielt, können schon
wenige Worte zeigen : „Dies Stück (den «Clitandre») beliebte nun Corneille
1630 eine Tragödie zu nennen ; offenbar eine Art Alarcos, welche 1802 Goethe
eine Tragödie zu nennen beliebte. Freilich waren damals andere Zeiten als
jetzt. . . Damals .... trommelten noch die Schauspieler vor ihrer Thür,
um Zuschauer herbeizulocken. Goethe trommelt nicht zu seinem Iioftheater,
er schlägt die Griechischen Pauken.“ S. 404.
(S. 18, Z. 6 v. o.) Kotzebue verteidigt die Xanthippe durch folgende
schlagende Argumente : „Sie war aus einer rechtlichen Familie in Athen, aber
arm ; Sokrates heirathete sie ohne Mitgabe. . . Hatte sie gleicli keine Aussteuer
mitgehracht, so war das doch kein Grund, sie so geringschätzig zu behandeln.“
Zum besseren Verständnis der Schellingschen Entgegnung sei auch noch der
Schluß dieser „Verteidigung“ wiedergegeben : „Bekennen Sie, meine Damen,
daß der weise Sokrates auch nicht immer ein großer Mann war ; aber unsere
heutigen Philosophen — ja, das sind Männer ohne irgendeine menschliche
Schwachheit. Das Sokratische Schimpfen ist ihnen -ganz fremd ; höchstens
nennen sie einander todte Ilunde (siehe Schelling in seinem Journal)“.
(S. 18, Z. 14 v. u.) Auch hier muß Kotzebue ausführlicher ziliert werden :
„Wenn die Arroganz eines Schelling, Schlegel, Röschlaub und Consorten
manchen Leuten so außerordentlich vorkommt, so beweist das bloß, daß sie in
der älteren Literatur nicht bewandert sind. Es ging vormals nicht um ein Haar
besser zu, als jetzt; zu allen Zeiten hat es Wespen gegeben, die sich für
Bienen, und Borkenkäfer, die sich für Schmetterlinge hielten“ (S. 336), und
„die ungeheure Eiteikeit der beiden Scaliger ist bekannt. Joseph (der Sohn)
war ein Virtuos im Schimpfen, trotz Röschlaub. Er nannte seine Feinde zier-
lich stercus diaboli, lutum stercore maceratum, Ausdrücke, von deren Über-
setzung man mich gern dispensieren wird. Denn sie sind noch ein wenig
stärker als Schellings todte Runde“ (S. 338).
(S. 19, Z. 5 v. o.) „Lacrymas, ein Schauspiel, herausgegeben von
A. W. Schlegel, Berlin 1S03“ ist von Christian Wilhelm von Schütz (siehe
Goedecke, VI, § 289, 2, 2). Schellings Urteil darüber siehe bei Plitt, II, 429
(Brief an Schlegel vom 1. November 1802) : „Man könnte wünschen, daß dies
(der Lacrymas) vorerst eine Weile noch ungedruckt bliebe, vielleicht verlöre
er etwas von seiner Ungelenkigkeit, und die Ideen, die siclr der Verfasser
über Poesie gemacht zu haben scheint, könnten indes durch höhere, die
mehr Metall haben, ersetzt werden“. Das noch viel schärfere llrteil Goethes
über clies Werk siehe ebd., S. 427.
(S. 19, Z. 17 v. u.) Goethes Übersetzung von „Rameaus Vetter“ war im
Jahre 1805 erschienen (Goedecke, § 243, 1).
 
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