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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph; Schelling, Caroline; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Frank, Erich [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 1. Abhandlung): Rezensionen über schöne Literatur von Schelling und Caroline in der Neuen Jenaischen Literatur-Zeitung — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32876#0021
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Rezensionen über schöne Literatur von Schelling und Caroline.

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I. Rezensionen Schellings.
1. Jenaische Allgemeine Literaturzeitung Nr. 82 (7. April) 1806.
SCHÖNE IvÜNSTE.
Leipzig, b. Kummer : Kleine Bomane, Erzählungen, Anekdoten und Miscellen,
von August von Kotzebue. Erstes Bändchen. 1805. 444 S. kl. 8. Nebst
Titelkupfer.
Mit der Gewandtheit des Hr. v. Kotzebue weiß man jede Form oder
Unform für die Unterhaltung des Publicums zu benutzen : wir haben dieses-
mal ein geistreiches Vademecum von ihm erhalten, dessen obigem Zweck
diese Anzeige gern durch eine kurze Darlegung des Inhalts beförderlich ist.
Von Kritik kann dabey wenig die Rede seyn. Es ist schon lange her, daß
dieser Schriftsteller ihr keine Seite mehr bietet, es sey denn die Spitze, wo-
von auch die vorliegende Sammlung, in welcher er manchen Zug seiner Per-
sönlichkeit niederlegte, direct und indirect ein Beweis ist. Wir fmden sogar
eine Stelle wo er mit „einem Freymüthigen“ droht. Es ist jedoch keinesweges
Furcht, wenn wir bey dieser schicklichen Gelegenheit im Allgemeinen an-
erkennen, daß Hr. v. K. seine gänzliche Vollendung wirklich so gut wie er-
reicht hat. In Absicht mancher Eigenschaften war er vielleicht von jeher pcr-
fect zu nennen ; in anderen zeigte er eine ebenso geschmeidige wie unermüd-
liche Perfectibilität. So ist es unter anderen auffallend, wie sehr er, seit seiner
Aufnahme in eine Akademie der Wissenschaften, als Gelehrter Fortschritte
zu machen und das Reich seiner Kenntnisse zu erweitern, bemüht ist. Kaum
fmdet die Menge derselben noch Raum genug, sich zu ergießen; er muß
immer wieder neue Wege der Mittheilung suchen. In früheren Jahren schien
er ein solches Fundament einigermaßen zu vernachlässigen, und alles Gelingen
gleichsam auf glückliche Karten zu setzen ; jetzt aber strebt er offenbar auch
die Gründlichkeit nachzuholen und ein solides Spiel zu spielen, wobey er
denn doch das ganze leichte Wesen eines angenehmen Wagehalses beybehält.
Wir glauben ihm den Weg, den er bey seinen Studien nimmt, abgemerkt zu
haben. Es ist einestheils der, vvelchen auch vvohl andere nicht verschmähten,
um den Vorrath des Stoffes für ihre witzigen Combinationen zu vermehren,
nämlich Lectiire von allem, was ihnen unter die Hände kommt, und, vor allen
Dingen, von Charteken. Auch diese können irgend eine Thatsache, eine Toll-
heit, eine Anregung enthalten, aus denen ein Jean Paul z. B. elektrische Blitze
zieht, so gut vvie ein Physiker aus Pech und Hasenfellen. Außerdem begegnet
es aber dem Hr. v. K. weit öfterer, das wirklich Erlesene und Vortreffliche,
über welches er geräth, ebenfalls nur wie Charteken gebrauchen und aus-
ziehen zu vvollen, was denn ein umgekehrtes Resultat giebt. Im Ganzen er-
lauben wir uns seine gesanmite Art zu studiren als eine, wiewohl höchst edle,
Art des Lumpensammelns zu betrachten, wobey der Ertrag, ohne Sonderung,
in Einc Masse verarbeitet wird, und das Papier gleich bedruckt zum Vorschein
kommt. Zuweilen stellt er sogar persönliche Wanderungen zu diesem Behuf
an. Wer hat nicht die Mannichfaltigkeit der christlichen und heidnischen
Notizen sammt den Kunstansichten bewundert, welche auf seiner letzten Rcise
 
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